Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Johann Jaritz Lizenz: CC BY-SA 4.0
FPÖ, ÖVP und Team Kärnten gewinnen. Grüne bleiben draußen
Der Chef des preußischen Generalstabes Helmut von Moltke der Ältere begründete seine Erfolge auf der Strategie des „Getrennt Marschieren und vereint Schlagen.“ Nunmehr zeichnet sich bei der Landtagswahl in Kärnten eine unerwartet herbe Niederlage für die SPÖ und ihren Landeshauptmann Peter Kaiser ab. Sahen die Umfragen die SPÖ stabil über 40 Prozent mit leichten bis mittleren Verlusten, sind es dann doch nur unter 40 Prozent der Bevölkerung gewesen, welche den Wohlfühlwahlkampf in Krisenzeiten goutiert haben. Offenbar hat man sich in falscher Sicherheit gewogen. Mit 39 Prozent musste man neun Prozent Minus hinnehmen.
- SPÖ: 38,9 % (-9 %, 15 Mandate, -3)
- FPÖ: 24,6 % (+1,6 %, 9 Mandate, +-0)
- ÖVP: 17,0 % (+1,6 %, 7 Mandate, +1)
- Team Kärnten: 10,1 % (+4,4 %, 5 Mandate, +2
- Grüne: 3,9 % (+0,7 %)
- Neos: 2,6 % (+0,4 %)
Die Freiheitlichen konnten von einem guten Stand aus, diesen stabilisieren und ausbauen. Die FPÖ zählt 24,7 Prozent und konnte 1,8 Prozent dazugewinnen. Ebenfalls 1,8 Prozent Plus verzeichnet die ÖVP. Dies ist die zweite Überraschung des Wahlabends, dass die Volkspartei keine Verluste hinnehmen musste und drittstärkste Kraft geblieben ist. Ein kurzer Verschnaufer für Bundeskanzler Nehammer.
Beinahe verdoppeln konnte sich das Team Kärnten mit dem Bürgermeister von Spittal an der Drau. Gerhard Köfer, ehemaliger SPÖ-Mann mit Doskozil- bzw. Leopold Wagner-Kurs, kann über vier Prozent hinzugewinnen und liegt bei zehn Prozent.
Damit könnten FPÖ, ÖVP und Team Kärnten allesamt als Gewinner den großen Verlierer abwählen und ein zweites 89er-Szenario auf Schiene bringen. Für die ÖVP auf Bundesebene ein potentieller Befreiungsschlag.
Die Grünen müssen zur Kenntnis nehmen, dass der Boden in Kärnten keine Klimawandel-Früchte trägt. Mit 3,7 Prozent bleiben die Türen des Landhauses verschlossen.
Die Obmannschaftsdebatte in der SPÖ wird gelinde gesagt weiteren Auftrieb erhalten. Haslauer in Salzburg kann sich einerseits freuen, dass die ÖVP ein Plus verzeichnen kann, andererseits haben die Bürger die Landeshauptleute in Niederösterreich und Kärnten mit jeweils etwa Minus neun bis zehn Prozent abgestraft. Letzteres sollte eher als Fingerzeig gedeutet werden.
In Niederösterreich mussten die Freiheitlichen ohne Konkurrenz im rechten Lager antreten. In Kärnten sind FPÖ und Team Kärnten zusammen mit 35 Prozent schon spürbar im Nacken der SPÖ.