Nigel Farages Reform UK-Partei in Umfrage erstmals vor den Konservativen

Allerdings ist das britische Mehrheitswahlrecht der große Haken

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Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Gage Skidmore Lizenz: CC BY-SA 2.0


Für die regierenden Konservativen sieht es für britische Unterhauswahl am 4. Juli nicht gut aus. Nach einer aktuellen Umfrage des Instituts YouGov für die „Times“ liegen die Konservativen mit 18 Prozent nur mehr an dritter Stelle. Sie wurden von der Partei Reform UK von Nigel Farage überholt, die zwei Prozentpunkte zulegen konnte und nun an zweiter Stelle liegt. Mit 37 Prozent klar in Führung liegt die linke Labour-Partei mit 37 Prozent.

Die Verärgerung zahlreicher Briten über die Tories unterstreicht die Tatsache, dass die Umfrage durchgeführt wurde, nachdem Premierminister Rushi Sunak eine Steuersenkung in Höhe von 17 Milliarden Pfund (20,2 Milliarden Euro) angekündigt hatte. Ein anonym bleiben wollender konservativer Abgeordneter sagte der Zeitung, „Ich denke, die Leute haben von den Konservativen genug, aber nicht vom Konservatismus. Daher gehen sie zu einer anderen konservativen Partei.“

Die andere konservative Partei ist eben Reform UK, die aus der 2018 gegründeten Brexit-Partei hervorgegangen ist und unter anderem strengere Einwanderungsgesetze fordert. Der Höhenflug von Reform UK setzte ein, nachdem Farage kürzlich den Parteivorsitz übernahm. Farage, der die führende Persönlichkeit der erfolgreichen Brexit-Kampagne war, erklärte: „Das ist der Wendepunkt. Die einzige vergeudete Stimme ist die für die Konservativen, wir sind die Herausforderer von Labour und wir sind auf dem Weg.“

Das gute Umfrageergebnis für Reform UK hat aber einen großen Haken: In Großbritannien gilt das Mehrheitswahlrecht. Ins Unterhaus zieht der Kandidat jener Partei ein, der in seinem Wahlkreis die meisten Stimmen erhalten hat, wobei die relative Mehrheit genügt. Wenn nun die Konservativen und Reform UK in der Umfrage fast gleichauf liegen, könnte das dazu führen, dass sie sich am 4. Juli gegenseitig Stimmen wegnehmen, wovon letzten Endes Labour profitiert.

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