Paris: Die Republik im Zweifrontenkrieg

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Zangenangriff linker und dschihadistischer Kräfte

In Frankreich wächst die Besorgnis wegen eines Phänomens, das auf den ersten Blick kurios wirkt, sich bei näherer Betrachtung als Gefahr für unsere christlich und demokratisch geprägte abendländische Zivilisation erweist – das gut aufeinander abgestimmte Zusammenwirken zwischen dem politischen Islam und der Linken (frz. la gauche). Wobei die gegenwärtigen Linkskräfte weder mit dem versteinerten PCF (Parti communiste français), deren überaltete Kader von Leonid Breschnew oder gar von Josef Stalin träumen, noch mit der seinerzeitigen, maoistisch geprägten Intellektuellen-Partei namens Gauche prolétarienne (Proletarische Linke) zu vergleichen sind. Nebenbei: In die Bewegung „Proletarische Linke“ hat es kaum einen Handarbeiter verschlagen, er hätte sich unter Philosophen wie André Glucksmann oder Benny Lévy kaum wohlgefühlt.

Den französischen Linken von heute ist die einheimische Arbeiterklasse längst abhandengekommen, die findet man en masse im Front National, der sich seit einiger Zeit Rassemblement National nennt. Daher hat sich die Linke ein neues revolutionäres Subjekt gesucht, es sind dies die mohammedanischen Einwanderer aus dem Maghreb, sowie radikale Islamisten, von deren Terrorakten man hin und wieder hört.

Das ist allerdings nur die Spitze des Eisbergs. Der unsichtbare Eroberungskrieg findet in den französischen Vorstädten, den Banlieues statt. In jene tristen Vorstädte traut sich nicht einmal die Polizei hinein, auch die staatliche Gerichtsbarkeit hat dort keinen Auftrag. Längst halten radikale Muftis und Friedensrichter das Szepter in der Hand, es gilt ausschließlich die Scharia.

Das unnatürlich wirkende Bündnis aus Linken und Islamisten läuft unter dem Begriff Islamogauchisme, den der Soziologe Pierre-André Taguieff im Jahr 2002 als Erster verwendet. Seine Ideologen machen sich vor allem auf den Hochschulen breit.

Jetzt geht Forschungsministerin Frédérique Vidal dagegen vor. Sie kündigte im Parlament eine staatliche Untersuchung an, um die gefährliche Entwicklung näher in Augenschein zu nehmen. Natürlich erhob sich sofort ein Sturm der Entrüstung auf der linken Seite der Volksvertretung. Andere Mandatare forderten den Rücktritt der Ministerin, die bloß den echten Wissenschaftsbetrieb vor militanten Aktivisten abschirmen möchte.

Die Professoren, die der Ideologie des Islamogauchisme nahestehen,  sind vor allem in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu finden, wo sie altbekannte linke Themen wie Rassismus, Kolonialismus und Diskriminierung mit dschihadistischem Kampfvokabular anreichern und so den Hass auf Christen und Weiße schüren.

Es steht zu hoffen, dass das Vorgehen der couragierten Ministerin Vidal, einer Biochemikerin, von Erfolg gekrönt ist. Wenn nein, dann wäre Frankreich der Unterwerfung (soumission) im Sinne Michel Houellebecqs einen Schritt nähergekommen.

[Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Yann Caradec from Paris, France Lizenz: CC BY-SA 2.0]

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