Präsidentenwahl in Chile: José Antonio Kast knapp vorne

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Mediabanco Agencia Lizenz: CC BY 2.0


Der rechtskonservative Sohn deutscher Einwanderer könnte es an die Spitze schaffen

In Chile fand am Sonntag, dem 21. November, die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt. Nach Auszählung von mehr als 99 % der Stimmen liegt José Antonio Kast an der Spitze. Mit seiner Parole Atrévete, Chile! (Trau‘ dich, Chile!) setzt sich Kast mit 27,91 %  gegen seinen Mitbewerber, dem erst 35-jährigen Kroato-Chilenen Gabriel Borić durch (auf ihn entfallen 25,83 %). Dessen Handicap besteht vor allem darin, dass sich innerhalb des ihn unterstützenden Zehn-Parteien-Bündnisses immer klarer die Kommunisten als bestimmende Kraft durchsetzen. Obschon eine liberale Grundstimmung vorherrscht (so hat das Land Erich Honecker und dessen Gattin Margot politisches Asyl gewährt) will die übergroße Mehrheit der Chilenen vom Kommunismus nichts wissen, spätestens seit der Präsidentschaft des Castro-Freundes Salvador Allende.

Die zweite Runde der Wahl findet am 19. Dezember statt. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Wähler der Gefahr einer neuerlichen Machtübernahme der Kommunisten bewusst sind und dies durch eine massiv stärkere Wahlbeteiligung abwenden.

Der 55-jährige, in Santiago de Chile geborene Jurist Kast ist Sohn eines aus Bayern eingewanderten Wehrmachtsoffiziers. Bekanntlich lebt in Chile seit Generationen eine tüchtige deutsche Volksgruppe. Kast – ein Bewunderer von Donald Trump und Freund des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro – ist katholisch, verheiratet und Vater von neun Kindern. Der Chef der Republikanischen Partei Chiles lehnt Abtreibung sowie Homoehe strikt ab. Zur Person und Politik von General Augusto Pinochet, dem Staatschef zwischen 1973 und 1990, vertritt Kast eine unvoreingenommene, objektive Meinung, bewertet das Eingreifen der Streitkräfte im September 1973 zur Verhinderung des Abgleitens in den Kommunismus positiv, desgleichen die Wirtschaftspolitik, auf der sich der heutige Wohlstand Chiles zu einem Gutteil gründet.

Zu den aktuellen Herausforderungen Chiles sind Kasts Antworten klar: Recht, Ruhe und Ordnung im Inneren, hermetische Abschottung der Nordgrenze gegenüber Peru, um die von dort einsickernden Illegalen abzufangen, dann Einsatz der Armee gegen die im Süden des Landes Mapuche-Indianer, die unverhältnismäßige Forderungen zum Teil mit Gewalt durchzusetzen versuchen.

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