Signa-Pleite: eine weitere Überraschung

Benko-Günstlinge müssen Geld zurückzahlen

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Autor: W.T. Bild: Sandro Halank, Wikimedia Commons Lizenz: CC BY-SA 4.0


Bekanntlich ist die Signa-Pleite das größte Insolvenzverfahren der Zweiten Republik. Es sind angeblich über 1.000 Firmen aus dem Portfolio von Rene Benko, die seit einem Jahr die Gerichte beschäftigen. Ohne genaue Zahlen ausfindig zu machen, auch die Gerichte tappen bei dieser Größenordnung noch im Dunkeln wird sich die Passivsumme wohl jenseits der 20 Milliarden Euro bewegen. Wie bescheiden nimmt sich dagegen die aus dem Jahr 1995 stammende Pleite des gewerkschaftlichen Einzelhandelsriesen „Konsum“ aus, der damals genauso öffentlichkeitswirksam knapp 1,9 Milliarden in den Sand setzte.

Nun allerdings kommt es nach ersten Bemühungen der Masseverwalter zu einer weiteren Überraschung. Eine Liste prominenter Österreicher sind offenbar von Signa für bestimmte Dienste bezahlt worden. Was man von dem einstigen sozialdemokratischen Bundeskanzler Gusenbauer wusste dehnt sich nun auf eine Reihe anderer Personen aus. Personen, die vom Masseverwalter aufgefordert, ihre „Honorare“ von Signa aus dem letzten Jahr zurückzahlen müssen. Rechtsanwalt Norbert Abel forderte Gelder aus mittlerweile 58 untersuchten Geschäftsfällen zurück, die er als nicht rechtmäßig einstuft.

Gusenbauer hat bereits 296.000 Euro zurückgezahlt. Bei Karl Samstag, einst Bank Austria Chef waren es 138.000 Euro, Der einstige Casino Austria Vorsitzende und Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees  Karl Stoß musste 196.000 Euro zurückzahlen und die einstige Freiheitliche Vizekanzlerin und nunmehr Wüstenrot-Chefin  Susanne Riess-Hahn zahlte 50.000 Euro zurück. Zwei weitere aufgedeckte Personen, darunter der Ex-Raiffeisen Vorstand Karl Sevelda lehnten eine Rückzahlung ab, und wurden nun vom Masseverwalter geklagt.

Besonders ekelhaft ist in dieser Affäre ist das Verhalten von Karl Stoß. Er, der sich immer wieder als Vertreter des Anstands aufgespielt hatte, war in erster Linie dafür verantwortlich, dass der WKR-Ball aus der Wiener Hofburg verwiesen wurde. Der Ball der akademischen Korporationen mit zahlreichen Gästen aus der Bundesrepublik war ein seit 50 Jahren bestehender Nobelball.

Dank der FPÖ, die am gleichen Ort nun den Akademikerball veranstaltet, konnte das Schlimmste um den Verursacher und nunmehrigen Rückzahler Karl Stoß wieder repariert werden.

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