Türkische Regierung kündigt Massenabschiebung an
Der neugewählte Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu sieht die offizielle Zahl von 500.000 syrischen Flüchtlingen in seiner Stadt stark untertrieben. Seiner Meinung nach sind es mindestens eine Million. Insgesamt sollen sich über 3,6 Millionen Syrer in der Türkei aufhalten.
68 Prozent der Türken sind einer Umfrage zufolge gegen die eingewanderten Syrer in ihrem Land. Erdogans Regierung verspricht, ab dem 20. August bei illegalen und nicht registrierten Migranten härter durchzugreifen und massenhaft abzuschieben.
Bis zu diesem Datum müssen all jene Einwanderer die Istanbuler Provinzen verlassen. 200.000 syrische Migranten sind schätzungsweise davon betroffen. Die türkische Regierungsriege erklärte in einer Pressemitteilung, dass jeder syrische Einwanderer, der die türkische Grenze illegal überquert hat, deportiert wird.
Die Berichte in den türkischen Behörden über Abschiebungen häufen sich. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu erklärte hierzu:
„Dieses Thema betrifft nur illegale Migration. Es kommt nicht in Frage und ist nicht akzeptabel, dass syrische Menschen, die unter vorübergehendem Schutz stehen, Ausländer, denen der internationale Schutzstatus gewährt wird, oder Menschen, die in unserem Land eine Aufenthaltserlaubnis haben, abgeschoben werden.“
[Autor: A.P. Bild: www.wikipedia.org/ Lizenz: CC BY-SA 4.0]