„…und er sah, dass es gut war“

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Die Geschichte ist ein fremdes Land, mit eigenen Gesetzen. Dies hindert die Nachkommenden nicht daran die Leistungen der Altvorderen im Sinne aktueller Zwecke zu interpretieren. Dies kann wiederum gerechtfertigt sein oder auch nicht. Je nach Standpunkt.

Seien es militärische Siege oder Niederlagen. Seien es revolutionäre Erfindungen oder Entdeckungen. Seien es Revolutionen oder die Niederschlagung derselben. Das Gedenken an Jubiläen spiegelt immer die Gegenwart wider. Und sie beeinflussen Absichten für zukünftige Projekte.

Natürlich sind wir Kinder unserer Zeit. Und wer hat schon die Gabe wie der griechische Historiker Thukydides „sine ira et studio“ die Vergangenheit zu erforschen.  Dennoch treibt der Zeitgeist mitunter Blüten, die nicht mehr unter den „Sanctus“ der Spätergeborenen fallen. Die politische Korrektheit wirkt hierbei wie ein Brandbeschleuniger. Je länger, desto schlimmer.

Davon bleibt auch eine einzigartige Errungenschaft der Menschheitsgeschichte nicht unberührt. Die Landung der ersten Menschen auf dem Mond. Fürwahr ein Ereignis, dass die oftmals missbrauchte Bezeichnung historisch wahrhaft verdient.

400.000 Menschen, dutzende Milliarden Dollar nach damaligen Wert, die Opfer verunglückter Tests und Missionen, die Bereitschaft eben dieses Schicksal in Kauf zu nehmen, neben weiteren Mühsal, Entbehrungen, Risiken und Nachteilen, haben gemeinsam mit mutigen politischen Führern und dem Willen einer Nation von Pionieren dieses Weltwunder der Technik möglich gemacht. Trotz alledem hat die Ehrfurcht vor dieser Leistung nicht ausgereicht Dünkel und politisches Kleingeld verstummen zu lassen.

Es beginnt mit der berühmten Küchendebatte zwischen Chruschtschow und Nixon. Ersterer stellte die Überlegenheit des kommunistischen Systems in den Vordergrund, ob der damaligen Vorsprünge der Sowjetunion in der Raketentechnologie. Letzterer konterte mit der Überlegenheit des westlichen Systems Wohlstand zu schaffen sowie Annehmlichkeiten wie dem Farbfernsehen.

Hierzu gibt es eine herrliche Anekdote. Passenderweise von den Briten. Der Botschafter seiner Majestät war auf dem Weg von Moskau in das damalige Leningrad. Die Autobahnen waren leer. An einer Tankstelle waren die Zapfanlagen defekt. Die beiden Tankwarte scherzten: Vor kurzem haben wir Gagarin ins All geschickt. Heute schaffen wir es nicht, das Auto des britischen Botschafters zu betanken.

Es findet seine Fortsetzung bei der Frage, ob die amerikanische Fahne am Mond aufgestellt werden sollte oder nicht. Bzw. bei der Frage, ob sie aufgestellt hätte werden sollen oder nicht. Der furchtbare Klang des Satzes beantwortet die Frage.

In einem jüngst erschienen Film über die Mondlandung wurde auf die Szene verzichtet, wo Neil Armstrong und Buzz Aldrin „Stars and Stripes“ am Erdtrabanten hissten. Würde man in einem Film über die Entdeckung Amerikas darauf verzichten, dass Kolumbus in der Neuen Welt die Flagge des spanischen Königshauses hiss. Würde in einem Film über das Erreichen von Nord- und Südpol auf die Flagge verzichtet werden. Würde in einem Film über die Erstbesteigung der so genannten „8000er“ auf die Flagge verzichtet werden.

Wie wäre umgekehrt die Reaktion, würde man in einem Film über Gräueltaten auf Hackenkreuz sowie Hammer und Sichel verzichten. Oder Halbmond. Warum soll man sich einer Tat schämen, die Bewunderung verdient sowie Respekt abverlangt.

Es findet seine Fortsetzung in der Frage, welche Rolle Gott hierbei spielen sollte. Ungeachtet der Tatsache, dass ohne den Herrn der Schöpfung, alle diese Fragen obsolet wären. Es geht manchen Personen um die Frage, welche öffentliche Reverenz an den Herrn über den Beginn und das Ende sämtlichen Daseins politisch opportun ist und welche nicht.

Die Mission von Apollo 8 wird sehr gerne zitiert, um den Klimawandel zu preisen. Dieser Mission verdankt die Menschheit das erhabene Bild eines Aufganges der Erde über dem Mond. In der weihnachtlichen Grußbotschaft verlas einer der Astronauten das erste Buch der Bibel. Genesis. Apollo 11 hinterließ eine Plakette mit dem Datum 1969 Anno Domini.

Diese Frage bedarf einer Rückkehr an die Zeiten des Verfassers an der Alma Mater. Der Professor stellte folgende hypothetische Frage: Hätte ein Außerirdischer auf die Erde des Jahres 1500 geblickt, welcher Region hätte er zugetraut, die folgenden Jahrhunderte der Menschheit zu prägen. Die korrekte Antwort war China. Die tatsächliche Antwort war Europa.  Warum soll man sich einer Tat schämen, die Bewunderung verdient sowie Respekt abverlangt.

Es findet seine Fortsetzung in der letzten hier gestellten Frage, warum der Ausstieg der Astronauten erst Stunden nach der Landung am Mond stattfand. Es soll um die so genannte „Prime Time“ gegangen sein. Abends in Amerika. Frühe Morgenstunden in Europa.

Die Antwort auf diese Frage ist zudem eine Antwort auf die anderen Fragen. Der amerikanische Staatsbürger hat mittels seiner Arbeit die Steuern an die Bundesregierung entrichtet, die das Projekt finanziert haben. Das amerikanische Volk hat die Frauen und Männer geboren, großgezogen, ausgebildet und befähigt diese Leistung zu vollbringen. Die amerikanische Politik war vernünftig und weitsichtig genug Männer zu rekrutieren, zu pardonieren sowie einzubürgern, die notwendig waren um dieses Wunder der Technik zu ermöglichen.

Siehe Wernher von Braun oder Debus. Ein Exempel dafür, dass aus irregeleiteten Menschen große Persönlichkeiten erwachsen können. Dass aus Schlechtem, Gutes erwachsen kann.

Die Milliarden an Steuergeldern für die Mondmission ermöglichten die industrielle Revolution, die geprägt ist durch Computer, Internet etc. Ein rares Exempel dafür, wie aus staatlichen Mitteln Prosperität erwächst.  Wer zahlt, forscht, schwitzt und riskiert, der schafft auch an.

Wir sollten die hysterischen Debatten über den Umstand, dass zwölf Amerikaner, allesamt männlich, weiß und christlich, bisher am Mond gewesen sind, in den Hintergrund treten lassen. Zukünftige Fragen über die Zusammensetzung der Mannschaft für die kommenden Missionen schmälert die Leistungen der Altvorderen. Es geht nicht darum Geschlechterparität, ethnische Ausgewogenheit sowie Rücksichtnahme auf Minderheitenreligionen zu befolgen. Es geht um das folgende größte Abenteuer der Menschheit. Den historischen Schritt zum Mars. Und nicht um die nächste oder übernächste EU-Kommission.

[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/NASA / Neil A. Armstrong Lizenz: ]

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