G7-Gipfel: Gegner von Trump und Johnson wurden bitter enttäuscht

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Die Redakteure der Mainstreammedien rieben sich die Hände. Der erste G 7-Gipfel mit Trump und Johnson. Jetzt fehlt nur noch Salvini. Zuerst das Duo der „Summit-Crasher“, dann das Trio.  Die übrigen Staats- und Regierungschefs wollten dieser Hoffnung Nahrung liefern, indem sie kurzfristig die Brände im Amazonasgebiet und den iranischen Außenminister auf die Tagesordnung setzten.

Sowohl im Hinblick auf Trump, als auch im Hinblick auf Johnson wurden die Erwartungen enttäuscht. Der Linken wurde es verwehrt, über polternde Populisten-Clowns zu schreiben. Johnson gab sich optimistisch über Verhandlungen für ein neues Brexit-Abkommen. Er gab sich vorsichtig, was Gespräche über ein Handelsabkommen mit den USA betrifft.

Optimismus gegenüber Pessimismus. Pessimismus gegenüber Optimismus. In jedem Fall eine interessante Verhandlungstaktik. Wo nichts mehr zum Holen ist, kann man ruhig nett sein. Schuld sind diejenigen schlechten Willens. Wo noch viel zum Holen ist, muss man zurückhaltend sein. Diejenigen guten Willens legen noch etwas nach.

Trumps Lob für Merkel enthält sein Gespür für politische Entwicklungen. Es ist vergeudete Zeit über ihre Nachfolge zu spekulieren. 2021 ist keineswegs als Datum des Abschieds von der Macht in Stein gemeißelt. Ein Faktum, mit dem Realisten arbeiten müssen. Ungeachtet von Wünschen oder Vorlieben.

Das Handelsabkommen zwischen den USA und Japan ist eines der wenigen konkreten Ergebnisse des Gipfels. Japan ist nunmehr wieder der größte Gläubiger Amerikas. Bei den Zinssätzen kein schlechtes Geschäft. Japan erklärt sich zudem bereit, vermehrt landwirtschaftliche Güter abzunehmen. Einerseits eine Kompensation für Ausfälle am chinesischen Markt, andererseits ist die japanische Landwirtschaft aus geographischen Gründen für entsprechende Importe offen.

Trumps und Johnsons Ankündigungen in der Vergangenheit, ihre unkonventionellen Äußerungen, die Bereitschaft zum Konflikt, das Ziehen von roten Linien etc. haben den Boden bereitet. Am Gipfel selbst nachzulegen wäre kontraproduktiv gewesen. Zudem kennen sie Nixons Erfolge auf dem internationalen Parkett. Unberechenbarkeit aus Berechnung. Und sie kennen Theodore Roosevelts Weisheit: „Always wear a big stick and speak softly“.

Der Stock war im Gepäck, aufgrund des Handelskriegs mit China, Aufkündigung des INF-Vertrages, Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran, das Brexit-Kabinett in London, die Nicht-Nominierung eines britischen EU-Kommissars. Die Aufmerksamkeit für sanfte Worte war vorhinein gesichert.

[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/The White House from Washington, DC Lizenz: ]

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