Der Politikwissenschaftler Helmut Norphoth, der 2016 für seine Einschätzung, dass Donald Trump Präsident werde, verlacht wurde, prognostiziert seine sichere Wiederwahl.
Die jüngsten Umfragen zeigen Joe Biden als den klaren Favoriten im Jahr 2020. Der Durchschnitt der Real Clear Politics zeigt, dass der ehemalige Vize-President den amtierenden Präsidenten mit 8,7 Punkten besiegen werde. Sogar die jüngste Fox-News-Umfrage hat Biden 12 Punkte Vorsprung auf Trump zugerechnet.
Einzig ein Professor für Politikwissenschaft vertraut seinem „Vorhersagemodell“, dass Präsident Trump im November eine „91-prozentige“ Chance auf einen Sieg gibt. Das sogenannte „Primary Model“ sagte bereits 25 von 27 Wahlen seit 1912 (als die Vorwahlen eingeführt wurden) richtig voraus. Die beiden Wahlen, die das Modell nicht korrekt prognostizierte, waren übrigens die von John F. Kennedy 1960 und von George W. Bush im Jahr 2000.
Laut dem Modell von Norpoth sind die Ergebnisse der Präsidentschaftsvorwahlen als die stärksten Indikatoren für den Ausgang der Parlamentswahlen zu werten und nicht die Umfragen, die die politische Diskussion dominieren. Norpoth zufolge befindet sich Biden aufgrund seines schlechten Abschneidens, in den ersten beiden Vorwahlen, in einer wesentlich schlechteren Position als Trump.
„Das Terrain der Präsidentschaftswettbewerbes ist übersät mit Nominierten, die sahen, wie ein Umfragevorsprung im Frühjahr im Herbst zu Staub wurde“, sagte Norpoth gegenüber der „Mediaite“. „Die Liste ist lang und entmutigend für frühe Spitzenkandidaten. Sie beginnt mit Thomas Dewey 1948 und umfasst so berühmte Persönlichkeiten wie Richard Nixon 1960, Jimmy Carter 1980, Michael Dukakis 1988, George H.W. Bush 1992 und John Kerry 2004, um nur die spektakulärsten Fälle zu nennen“.
Norpoths Modell, das den Trump-Sieg etwa neun Monate vor der Wahl 2016 richtig vorhersagte, prognostiziert, dass der amtierende US-Präsident mit 362 Wahlstimmen im Vergleich zu den 304, die er 2016 gegen Hillary Clinton erreicht hatte, mit einem also noch größeren Vorsprung gewinnen wird. Ein solcher Sieg wäre mit der Wahl von Barack Obama 2008 vergleichbar, der erste schwarze Präsident erhielt damals 365 Wahlmännerstimmen.
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