Autor: E.K.-L. Bilder: Wikipedia/Elekes Andor Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Bürger unseres Nachbarlandes goutieren mit Mehrheit die patriotische Haltung des langjährigen Premierminister Viktor Orbán.
Politische Meinungsumfragen müssen nicht immer stimmen, aber meist geben sie einen ungefähren Anhaltspunkt über die Stimmung im Lande. Was das Land der Magyaren angeht, so zeigen zwei aktuelle Umfragen: Viktor Orbán ist volkstümlich wie eh und je. Die Opposition hingegen heillos zerstritten, ein Teil ihrer Wähler flüchtet gar zu einer Juxpartei (übertragen auf Österreich entspräche dies etwa der Bierpartei).
Die Umfrage des renommierten Budapester Nézőpont Intézet (1.000 Personen in der Zeit vom 20. bis 22. Februar 2023) ergibt folgendes Bild: Die Regierungsparteien Fidesz/KDNP-Christdemokraten ((Fiatal Demokrátak Szövegsége/Kereszténydemokráta Néppárt) würden bei der Sonntagsfrage 52 % erreichen. Der Wermutstropfen dabei: Dies reicht nicht für eine Zweidrittelmehrheit (wie derzeit) in der Volksvertretung, sondern bloß für knapp 60 % der Mandate.
Als stärkste oppositionelle Kraft erweist sich laut Nézőpont zurzeit die Demokratische Koalition (Demokratikus Koalíció; DK) des sogenannten Lügenpremiers Ferenc Gyurcsány mit 12 %. Dahinter landen ex aequo eine Juxpartei namens „Bewegung des zweischwänzigen Hundes“ (Magyar Kétfarkú Kutya Párt; MKKP) sowie die Unsere Heimat-Bewegung (Mi Hazánk Mozgalom; eine patriotische Abspaltung von der Jobbik) mit je 9 %. Schließlich die Momentum-Bewegung (Momentum Mozgalom; eine praktisch auf die Hauptstadt beschränkte woke Gruppe, die von den sexuellen Minderheiten der LGBTQIA+ getragen und finanziell von George Soros gesponsert wird) mit fünf Prozent
Die restlichen Parteien scheitert nach der Nézőpont-Befragung an der Fünfprozenthürde: Die Bewegung für ein besseres Ungarn (Jobbik Magyarországnak Mozgalom) käme nur mehr auf magere vier Prozent. Drei Gruppierungen dürfen mit jeweils zwei Prozent Zustimmung rechnen: die Grünen (LMP – Magyarország Zöld Pártja), zweitens die kleine Bewegung um den glücklosen Oppositionsführer vom Vorjahr, Péter Márki-Zay, dieses politische Kleinstlebewesen nennt sich „Bewegung für ein Ungarn für alle“ (Mindenki Magyarországa Mozgalom; MMM), und schließlich eine politische Kraft, der – ähnlich wie der SPÖ hierzulande – allmählich die Wähler wegsterben; es handelt sich um die postkommunistische Sozialistische Partei (Magyar Szocialista Párt; MSZP), deren Stammwähler der KP-Zeit mit János Kádár an der Staatsspitze nachtrauern. Den letzten Platz in der Wählergunst nimmt die Splitterpartei „Dialog für Ungarn“ (Párbeszéd Magyarországért; PM) des Budapester Oberbürgermeisters Gergely Karácsony mit einem Prozent ein.
Wäre diesen Sonntag Wahl in Ungarn, könnte somit die Spaßpartei MKKP mit 5,7 % Zuwachs seit der letzten Wahl (3. April 2022) in der Wählergunst am stärksten zulegen. Fidesz/KDNP hingegen würden im Wahlbarometer im Vergleich zum letzten Wahlergebnis (54,13 %) leicht verlieren (minus zwei Prozent).
Zu einem ähnlichen Resultat gelangt laut einem Bericht der renommierten deutschsprachigen „Budapester Zeitung“ vom 31. März das Zentrum für Gesellschaftswissenschaften (Társadalomtudományi kutatóközpont: TK) der Budapester Eötvös Loránd-Universiät im Zuge einer telefonisch vorgenommenen Erhebung Ende März 2023, wobei die Anzahl der Befragten nicht ausgewiesen ist: Fidesz/KDNP 52 %, DK 12 %, MKKP 10 %, Unsere Heimat-Bewegung 8 % und Momentum 6 %. Der Rest käme laut der TK-Umfrage nicht ins Hohe Haus auf der Pester Seite der Donau, nämlich die Jobbik mit 4 %, die Grünen mit 3 %, schließlich Postkommunisten und MMM mit jeweils zwei und die PM mit einem Prozent.
Fazit: Für die Mehrheit der Magyaren gilt auch derzeit das Motto Tovább az orbáni úton!, auf gut Deutsch: Weiter auf dem Wege Orbáns!