Minister Starlinger will mehr Geld und eine Erhöhung der Wehrdienstzeit
Der Interimsminister Starlinger galt als eifriger Verfechter eines Berufsheeres und fand sich an vorderster Front als der damalige SPÖ-Minister die Wehrpflicht abschaffen wollte. Die Volksbefragung ging anders aus und Starlinger wurde nach der Wahl Van der Bellens zum Bundespräsidenten dessen Adjutant.
Als Verteidigungsminister der sogenannten Übergangsregierung schlug er von Anfang an Alarm, dass die Budgetmittel fürs Heer niemals reichen würden und wollte dem Liquiditätsengpass durch Maßnahmen wie der Abschaffung der Heeresschau zum Staatsfeiertag und der Auflösung der Sicherheitsakademie in Wr. Neustadt zu Leibe rücken. Beides wurde vom Nationalrat abgelehnt.
Nun griff Starlinger zu drastischeren Mitteln, genauer gesagt zu drastischeren Formulierungen. Bei einem Vortrag in der Offiziersgesellschaft. „Das Bundesheer stehe am Rande seines Grabes“ formulierte er seine Befürchtungen und „die Totengräber würden nicht nur die „die Sicherheit Österreichs gefährden, sondern auch Arbeitsplätze. Diese „Totengräber“ ortet er offenbar bei Türkis und Grün, weil er sich mit seinen Kassandrarufen auf die laufenden Koalitionsverhandlungen beruft. Da sei von einer Budgetaufstockung von 400 Millionen pro Jahr die Rede, das Bundesheer hätte dagegen einen „Investitionsrückstau von 10 Milliarden Euro“, so der Minister. Darüber hinaus sei das Heer nicht einsatzfähig, weil die 5 Monate Grundwehrdienst zu wenig wären. Sein Vorschlag, wieder zu dem System 6 + 2 zurückzukehren, also zwei Monate Waffenübung anzuhängen, würden von den derzeitigen türkis-grünen Koalitionskandiaten auch nicht in Erwägung gezogen.
Man müsste daher so ehrlich sein, meint Starlinger, die militärische Landesverteidigung aus der Verfassung zu streichen das Bundesheer in „Technische Hilfstruppe umbenennen.
Starke Worte für einen Mann, der einst auszog, die Wehrpflicht überhaupt abzuschaffen.
[Autor: W.T. Bild: www.wikipedia.org/ Lizenz: CC BY 2.0]