Die Corona-Lage in unserem Nachbarland
Die Regierung in Prag hat am Montag, dem 27. April, in ihrer abendlichen Sitzung beschlossen, Angehörigen einiger Berufsgruppen, die bei der Bekämpfung der gegenwärtigen Epidemie besonderen Einsatzwillen zeigen, eine finanzielle Belohnung zukommen zu lassen. Es handelt sich dabei um Soldaten, Polizisten, Zöllner und Feuerwehrleute, die – so Innenminister Jan Hamáček – bei der Bekämpfung des Virus ungeachtet der ihnen zustehenden Ruhezeiten hervorragende Leistungen erbracht hätten. Beispielsweise erhalten Polizisten Prämien in Höhe von 35 Millionen Euro. Am kommenden Donnerstag trifft das Kabinett eine Entscheidung über Sonderzahlungen an das medizinische Personal sowie für diejenigen, die in sozialen Berufen tätig sind.
Wie sieht zur Zeit die Lage in unserem nördlichen Nachbarland aus? Der erste Fall einer Virusinfektion in der Tschechei trat am ersten März auf. Die Zahl der positiv Getesteten beträgt per 28. April in der Früh 7.449, von denen allerdings bereits 2.834 genesen sind. Die Entwicklung ist erfreulich: Von 27. April auf 18. April hat sich die Zahl der neu Erkrankten um 45 erhöht, während 279 Personen innerhalb der letzten 24 Stunden gesundet sind. Die Zahl der Corona-Toten beträgt 223 (Österreich 569).
359 Kranke befinden sich derzeit in Spitalspflege, davon sind rund fünfzig schwer erkrankt. Bei den Tests sind die Tschechen recht aktiv – die Zahl der Tests hat mittlerweile 226.000 (Österreich 239.578) überschritten, täglich kommen sechs- bis achttausend Überprüfungen dazu.
Das Abgeordnetenhaus in Prag berät über den Vorschlag der Regierung von Andrej Babiš, den Ausnahmezustand über den 25. Mai hinaus zu verlängern. Laut Gesundheitsminister Adam Vojtěch könnte ein Aufheben der Beschränkungen zu einem Wiederaufflammen der Epidemie führen.
[Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Statutární město Hradec Králové Lizenz: ]