Will Deutschland ein US-Protektorat bleiben?

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Merkel & Co. wollen weiterhin fremde Soldaten im Land

Donald Trump kündigt am Montag (15. Juni) an, die Vereinigten Staaten würden in Kürze 9.500 ihrer in Deutschland stationierten US-Soldaten abziehen und das Truppenkontingent auf 25.000 Mann reduzieren.

Ein großer Freudentag für das deutsche Volk? Ein erster Schritt, dem bald der vollständige Abzug folgt und dann Deutschland nach langen 75 Jahren wieder souverän ist? Zumal die amerikanischen Verbände in der Bundesrepublik keineswegs dem Schutz Deutschlands dienen, sondern – so jedenfalls sieht es Ben Hodges, der frühere Kommandeur der US-Truppen in Europa – dazu dienen, um amerikanische Einheiten etwa auf dem Weg nach Afrika oder in den Mittleren Osten zu unterstützen.

Von Freude ist bei Deutschlands Politikern keine Spur zu bemerken. Im Gegenteil, harsche Kritik. Trumps Entscheidung sei eine Provokation, sagt Grünen-Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger. Für Außenminister Heiko Maaß von der SPD ist gar ein Abzug und damit die Wiederherstellung der Souveränität Deutschlands brandgefährlich, denn, so Maaß: „Wir schätzen die seit Jahrzehnten gewachsene Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften“. Ein weiterer Grund, den Mann nicht über Gebühr ernst zu nehmen.

Verteidigungsministerin und CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer stellt sich auf folgenden Standpunkt: Die NATO ist keine Handelsorganisation und Sicherheit ist keine Ware. Die NATO gründet sich auf Solidarität und auf Vertrauen. Sie glaubt anscheinend dem Formal-Argument, die US-Truppen seien keine Besatzer, sondern einzig und allein auf Grund von NATO-Vereinbarungen stationiert. Dasselbe Argument verwendeten seinerzeit die SED-Machthaber in der „DDR“. Ulbricht, Honecker und Konsorten dekretierten, die Verbände der Roten Armee stünden in Mitteldeutschland, weil Ost-Berlin es mit Moskau im Rahmen des „Warschauer Paktes“ so vereinbart hätten. Streng auf Augenhöhe …

Originell ist eine FDP-Politikerin namens Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Sie sagt, vermutlich wisse der Präsident der Vereinigten Staaten gar nicht, dass Deutschland der logistische Dreh- und Angelpunkt für die US-Armee sei, dies auch und besonders für Einsätze im Nahen und Mittleren Osten.

Deutschlands Politiker leiden offenbar am sogenannten Stockholm-Syndrom. Bei jenem Leiden solidarisieren sich die Opfer mit ihren Peinigern. Statt sich zu freuen, spricht man davon, Trump wolle Deutschland mit einem Teil-Abzug der Besatzer erpressen. Erwartbar wäre, dass sich zumindest die AfD für den Abzug ausspricht. Von dort hört man nicht allzu viel. Bloß ein Berliner Mandatar (Gunnar N. Lindemann) schreibt: Danke, Mr. President! Nehmen Sie bitte Ihre Atomwaffen gleich mit.

Verkehrte Welt: Bloß die SED-Nachfolgepartei „Die Linke“ hat schon am 20. Februar einen Antrag im Bundestag eingebracht, in dem der Abzug aller US-Truppen gefordert wird. Denn, so Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der SED-Erben im Bundestag, ein US-Truppenteilabzug müsse als Chance begriffen werden. Die Bundesregierung sollte ihn dankend annehmen und zeitnah einen Komplettabzug der US-Soldaten mit der Trump-Administration vorbereiten. Auch die US-Atombomben sollten dann ebenfalls Deutschland verlassen.

Sahra Wagenknecht, Ikone der Linkspartei, redet Tacheles: Die USA wollen ihre „Drohung“ wahr machen und 9.500 der in Deutschland stationierten US-Soldaten abziehen, melden am Wochenende mehrere Medien. Eine Drohung? Eher ein guter Anfang, finde ich. Die Bundesregierung sollte sich für einen Abzug aller hier stationierten 34.500 US-Soldaten einsetzen. Und die in Deutschland gelagerten US-Atomwaffen sollen sie bei diesem Abzug bitte gleich mitnehmen oder verschrotten lassen …

Österreichs Staatsmänner erreichten nach zehn Jahren den Abzug der ungeliebten Okkupanten. Deren Heimkehr betrauerten bloß etliche Salzburger Nachtlokal-Besitzer sowie ein paar tausend Prostituierte, während sich das ganze Volk freute.

In Deutschland ist das anders. Da fährt vor Jahren, als ein Teilabzug der fremden Besatzer droht, der Bürgermeister von Heidelberg mit einer Delegation in die USA. Dort winselt der Mann um einen weiteren Verbleib der US-Soldaten. In jedem anderen Staat der Welt hätte solches Tun eine Anklage wegen Landesverrats zur Folge gehabt.

Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!  Dem Polit-Establishment bei unserem nördlichen Nachbarn scheint das kein Anliegen zu sein, im Gegenteil, man kämpft verbissen um eine Verlängerung der Besatzung. Mit Ausnahme der Schmuddelkinder von der Post-SED, obschon man auch bei denen keine patriotischen Erwägungen erwarten sollte. Es stellt sich die Frage: Weswegen bleibt die AfD stumm, wenn es um die Wiedergewinnung der deutschen Souveränität geht?

[Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/ U.S. Air Force  Lizenz: -]

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