Hat Hygiene etwas mit sauber zu tun?
Hygiene dient in der Gesamtheit der Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens sowie der Vermeidung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Epidemien. Die griechische Göttin der Gesundheit namens Hygieia ist Namensgeberin dieser Maßnahmen, an die sich jede oder jeder mehr oder weniger halten sollte. Dass Hygiene jedoch nicht immer sauber, sondern auch das Gegenteil bedeuten kann, bewies in den letzten Tagen Hygiene Austria.
Ein laut namhafter Politiker vorbildliches Vorzeigeunternehmen und Tochter des renommierten Luxus-, Unter-, Nacht- und Reizwäscheproduzenten Palmers. Ein Firmenzweig, der aus den Forderungen, FFP2-Masken „Made in Austria“ zu produzieren, entstanden ist. Innerhalb kürzester Zeit wurden entsprechende Maschinen adaptiert, um diesen Forderungen gerecht zu werden. Zu den Forderungen kamen dann auch Förderungen, denn immerhin sollte man in Krisenzeiten nicht auf chinesische Ware zurückgreifen müssen und heimische Produkte und Arbeitsplätze unterstützen.
Wie schamlos dies jedoch von geschäftstüchtigen Managern oder wem auch immer ausgenützt wurde, war in den letzten Tagen ersichtlich. In Folge produzierte man hochtourig, ließ sich von der Politik bei Besuchen loben, produzierte jedoch immer noch weniger Masken als gebraucht wurden und bestellte Nachschub aus China. Preise spielen keine Rolle, denn in Zeiten der Krise greift man auch tiefer in alle Säcke. Sowohl ins Staatssäckel als auch in die der Bürger. Nur um der Forderung nach „Made in Austria“ gerecht zu werden, wurde umetikettiert. Angeblich von Schwarzarbeitern. – es gilt bei allem die Unschuldsvermutung, bis das Gegenteil von dem bewiesen werden kann, was auf der Hand liegt.
Dass dann die Unternehmensspitze ihre Bereitschaft bekundet, Hand in Hand mit den Behörden an der Aufklärung dieser Missstände zu arbeiten, setzt dem Fass die Krone auf. Auch die nie in welchen Medien auch immer kolportierte Mitteilung, es handle sich bei einem der Chefs des Unternehmens um den Gatten einer Mitarbeiterin des Bundeskanzlers im Amt, gibt zu denken.
Werden unliebsame Dinge unter den Teppich gekehrt? Wen wundert es dann, dass sich LockdownGeschädigte, um ihre Freiheit betrogene, in Orte und Bezirken verbannte, psychisch und physisch an ihre Grenzen gelangte und vielfach ums Haxl gehaute Bürgerinnen und Bürger bei Protesten und Aufmärschen auf den Straßen finden, um ihren Unmut kundzutun? Und die Freiheit, in einer Demokratie die Meinung sagen zu dürfen, bleibt einem im Hals stecken, der vom Schlucken der teils sinnentfremdeten Maßnahmen und Verordnungen schon übervoll ist.
Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist.
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