Blut auf Leinwand schütten ist wichtiger als fiskalpolitischer Putsch in EU

by admin2

Reaktionäres Tagebuch

Der Verfasser dieser Zeilen ist einigermaßen konsterniert. Er hört das „Morgenjournal“ bei Ö 1. Hauptmeldung des Tages: Eine sensationelle Umbildung der schwarz-grünen Regierung. Interviews, Hintergründe, alte Weggefährten berichten. Regierungsfraktionen sind begeistert. Sogar die Oppositionsfraktionen zollen Respekt.

Nebenmeldung des Tages: Merkel und Macron planen die Kleinigkeit von einer halben Billion Euro über das EU-Budget an Virus-Shutdown-Opfer auszuzahlen.

Hm.

Dann das Ö 1 „Mittagsjournal“. Hauptmeldung unverändert: Die großartige Regierungsumbildung der großartigen Regierung hat eine großartige Persönlichkeit an die Spitze des großartigen Ressorts gebracht. Um dort großartige Entscheidungen zu treffen, um die Großartigkeit des Ressorts zu bestätigen.

Nebenmeldung unverändert: Deutschland und Frankreich machen aus der Portokassa 500 Milliarden Euro locker. Die EZB-Direktorin Lagarde lobt den Schritt zur Bekämpfung der ökonomischen Auswirkungen des Shutdowns.

Hm.

Der Verfasser dieser Zeilen möchte nicht vorschnell urteilen. Ob es sich um einen klassischen Fall einer Fehlgewichtung der Bedeutungsschwere von zwei unterschiedlichen Themen handelt.

Es könnte sich immerhin um einen Austausch der Regierungsspitze handeln. Aber Kurz bleibt im Amt. Es könnte sich auch noch um den Austausch an der Spitze eines Schlüsselressorts handeln. Aber Finanzminister, Innenminister etc. bleiben im Amt. Gesundheitsminister? Schließlich haben wir eine Gesundheitskrise. Nein. Anschober bleibt im Amt. Der Vizekanzler? Immerhin der zweite Mann in der Koalition. Doch nicht. Kogler bleibt im Amt.

Welcher Ressortwechsel könnte es ansonsten rechtfertigen, dass die Mainstreammedien sowohl das China-Virus, als auch die nicht mehr so schleichende Machtübernahme von Merkel und Macron mitsamt Lagarde und von der Leyen zu einer Nebenmeldung degradieren?

Frau Mayer folgte Frau Lunacek an der Spitze des Kulturstaatssekretariats.

Hm.

Nun möchte der Verfasser dieser Zeilen nicht als Banause gelten. Er hört gern klassische Musik, er geht gerne in Museen, er sieht sich gerne Sehenswürdigkeiten an. Neben Country-Rock und guten alten Filmen.

Die Anliegen der Künstler sind sicherlich gerechtfertigt, solange Ohr und Auge nicht beleidigt werden. Das Hochfahren der Kulturnation Österreich, mit Schönbrunn, Kunsthistorischem und Naturhistorischem Museum, Heeresgeschichtlichem Museum, Spanischer Hofreitschule, Salzburger Festspielen, den Landesmuseen, Konzerten etc. etc. dient nicht nur dem Tourismus, sondern auch den Künstlern wie dem heimischen Publikum. Wie den zahllosen Kindern, deren Schulen langsam geöffnet werden und ebenfalls wieder in den Genuss besagter Bildung kommen sollen.

Jedoch stellt sich dennoch abschließende Frage: Stehen zweifelhafte Projekte wie das Verteilen von Blut auf der Bühne, das Pflanzen von Bäumen in Stadien sowie amusische Gehörattacken im Vordergrund der Prioritätensetzung?

Und soll ganz nebenbei der fiskalpolitische Putsch in der EU, ohne störende Briten, im Zuge des China-Virus kaschiert werden?

[Autor: G.B. Bild: Flickr/régine debatty Lizenz: CC BY-SA 2.0]

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