Die in Koalition mit Ludwigs SPÖ befindlichen NEOS fordern Kreuzverbot in Wiener Schulen.
Man glaubte, nach dem Hinauswurf von Hebeins-Grünen aus der Wiener Landes- und Stadtregierung nun endlich in verträglichere Fahrwasser in Wien zu kommen, aber nein. Es soll offenbar nicht so sein.
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hatte bekanntlich nach den letzten Wahlen den Regierungspartner gewechselt. Anstelle der linkslinken Grünen-Chefin Brigitte Hebein ist nun der auf den ersten Blick harmlos wirkende NEOS-Chef Christoph Wiederkehr der neue Vizebürgermeister und Koalitionspartner von Ludwig.
Hatte Wiederkehr noch in den Koalitionsverhandlungen eher zahnlos gewirkt und wie einer, dem eh´alles egal war, Hauptsache er kam in die Regierung, so haut er nun einmal so richtig auf den Tisch. Gerade einmal zwei Monate nach der Wahl ließ er in der Landeshauptstadt die Bombe platzen. Die Klassenzimmer sollen von den christlichen Kreuzen gesäubert werden. Es sollen nicht nur jene Kreuze verschwinden, die von Staats wegen an den Wänden hängen, sondern auch all jene, welche an den Hälsen der Kinder baumeln. Das heißt die meist als Taufsymbole in gläubigen Familien verwendeten Kleinode sollen nach Willen der NEOS verschwinden.
Ausgangspunkt war die Erkenntnis des VfGH, dass das Kopftuchverbot für die zugewanderten Moslem-Mädchen in den Grundschulen gegen die österreichische Verfassung wäre.
Anstatt nach Lösungen zu suchen, die unserem Kulturempfinden gerecht werden, wie das neben den Freiheitlichen auch die ÖVP tut, wollen die NEOS nun auch auf jede christliche Symbolik in unseren Klassenzimmern verzichten. Es mag jeder zur Religion stehen wie er mag, eines wird niemand leugnen können. Das Kreuz ist für das Abendland viel mehr als nur eine religiöse Symbolik. Über Jahrhunderte prägt es nun unseren Tages- Monats- und Jahresablauf. Und vergessen wir nicht, in österreichischer Tradition den Kaiser, der sich als von Gottes Gnaden berufen fühlte und auch den Text seiner Hymne (Gott erhalte, Gott beschütze…) stets auf die höhere Gewalt berief.
[Autor: W.T. Bild: Lizenz: CC BY-SA 2.0]