Die großen Konzerne sind die Profiteure der Coronakrise
Die seit Jahrzehnten steigenden Wachstumskurven sinken in den Flautenkeller und Fachleute prognostizieren ein Anhalten dieser Tendenz auch die nächsten zwei Jahre. Und schuld daran ist ein Virus namens Corona oder Covid 19.
Aber ist es wirklich dieses mikroskopisch kleine Etwas, mit noppenartigen Schnorcheln, das Schuld an der Wirtschaftsflaute ist? Und ist es wirklich eine Wirtschaftsflaute, oder ist es vielmehr ein Neubeginn, nachdem die Steigerungszahlen bereits den Plafond des Möglichen erreicht haben? Und Corona kam zu Hilfe. Ein diesbezüglicher Crash war, selbst für die optimistischsten unter den Fachleuten vorher- und absehbar. Und die Rechnung ist einfach. Null Prozent ist nichts. 100 Prozenzt ist alles. Und wenn alles erreicht ist, kann es nicht mehr weiter nach oben gehen. Ein Schritt (ein paar Prozent) zurück, ist die logische Lösung um wieder an Aufwind gewinnen zu können. Wenn, ja wenn da nicht jene wären, die den Rückschritt ausnützen und mit ihren Gewinnen das Minus der anderen kompensieren. Gemeint sind jene überregionalen Konzerne, die Profiteure der Krise sind. Der Lebensmittel- und Onlinehandel zum Beispiel, um nur zwei zu nennen. Zu den Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs, zählen Modeschmuck, Kleidung, Fahrräder, Wintersportgeräte, Spielwaren usw., die von den großen Lebensmittelketten in den Super- und Gigamärkten angeboten werden. Und dies alles zu Lasten der kleinen Fachgeschäfte, Boutiquen, und Dienstleister.
Sie sind die Opfer, während der Amazon-Boss und die Aktionäre und Chefs der Großkonzerne mit dem Zählen der Millionen, die sie täglich aus der Krise schöpfen, nicht mehr fertig werden. Was nützt da ein Aufruf der mit der Empfehlung, nur regionale Produkte zu kaufen, wenn die Läden, die dies anbieten, geschlossen sind. Und wenn ich einen Nagel brauche, um etwas an der Wand zu befestigen, kaufe ich diesen im Supermarkt, denn der Baumarkt oder die Eisenwarenhandlung um die Ecke hat Zwangspause.
Wen wundert es, dass die „utopischsten“ Gerüchte kursieren, warum ein Monat „geschlossen“ gleich zum Tod der Weltwirtschaft führt. Am besten man fragt jene, die Nutznießer der Krise sind. Oder die Politiker, die sowieso immer erst hinterher wissen, warum das, was sie vorher gesagt haben, falsch ist.
Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist.
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