Der letzte Jumbo-Jet

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Autor: G.B. Bild: PxHere Lizenz: –


Die 1.574 und finale Boing 747 verlässt das Everett-Werk zum nostalgischen Abschied

Eine fliegende Legende beginnt das letzte Kapitel einer Ära, welche über ein halbes Jahrhundert hinweg Luftfahrtgeschichte geschrieben hat. Im Werk Everett in der Nähe von Seattle erfolgte das Roll-Out der 1.574 Boing 747. Was nicht nur bei Mitarbeitern des Flugzeugbauers nostalgische Stimmungen hervorruft, sondern auch bei Mitarbeitern von Fluggesellschaften, Passagieren und Luftfahrtinteressierten weltweit im Allgemeinen.

Die Genese der Legende ist eng verknüpft mit anderen Ikonen der Aeronautik. Der Airline-Pionier Juan Trippe – Begründer der PanAm, einer der ersten interkontinental Gesellschaften – erklärte 1965 gegenüber dem damaligen Boing-Chef Bill Allen, dass er das größte Passagierflugzeug der Welt kaufen würde, wenn Allen es baut. Somit entspringt die Geschichte einem Gentlemen-Agreement, was weitere Nostalgie verursachen dürfte.

Für den Laien ist die 747 an ihrem „ikonischen“ Buckel leicht zu erkennen. Die letzte zivile Version war dazu imstande, 450.000 Kilogramm Startmasse mit über 600 Passagieren auf eine Geschwindigkeit von 920 Kilometer pro Stunde zu hieven. 240.000 Liter Treibstoff sorgten für eine Reichweite von 14.800 Kilometern.

Neben den Passagierjets für 90 Fluggesellschaften wurden auch weitere Legenden der Lüfte gefertigt. Die bekannteste ist wohl die VC 25 A, welche den Rufnamen „Air Force One“ erhält, sobald sich der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika an Bord befindet. Auch die japanische Luftwaffe vertraut den reisenden Premierminister und den Kaiser – Tenno – einer eigens produzierten Version der 747 an.

Ebenso aufsehenerregend sind die Versionen für die US Air Force und die NASA. Das Projekt einer mit Laser bewaffneten 747 zum Abfangen von Interkontinentalraketen, wurde trotz erfolgreicher Tests aus Kostengründen eingestellt. Im Dienst befinden sich noch fliegende Kommandozentralen und Truppentransporter. Für die Raumfahrt diente die 747 als Space Shuttle Carrier für Überführungsflüge des NASA-Raumschiffs. Die SOFIA-Version dient als fliegendes Teleskop, um störenden Witterungsverhältnissen am Boden auszuweichen. Zu guter Letzt dient eine Version als Supertanker, welcher als Löschflugzeug weltweit zum Einsatz kommt.

Die 747 wird noch viele Jahre ihren Dienst versehen, obwohl sie nach und nach durch die 777, 787 und Airbus 350 ersetzt wird. Luftfahrtinteressierte warten derweil gespannt auf die zukünftigen Legenden der Lüfte, welche an die Concorde und die Tupolew TU 144 anschließen sollen.

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