Die „Rettung“ der Credit Suisse – Operation gelungen, Folgeschäden gigantisch

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Autor: U.K. Bilder: Wikipedia/Ank Kumar Lizenz: CC BY-SA 4.0


Ein Insider-Bericht zum Untergang der Finanz-Ikone, der Folgen für die Bankenwelt und das Ende des Finanzplatzes Schweiz, wie wir ihn kannten

Die Atombombe ist entschärft, der Banken-Armageddon abgewendet. Zumindest für den Augenblick. Denn die Last-Minute Verhinderung der Totalpleite der Credit Suisse in Zürich vergangenes Wochenende, eingefädelt mittels massivem Druck seitens Schweizerischer Bundesregierung und unterstützt von einem 260-Milliarden-Franken (ca. 264 Mrd. Euro) schweren Rettungspaket aus Staatsbürgschaften und Notkrediten der Schweizer Nationbank SNB, hat Nebenwirkungen, die gigantisch sein werden.

Denn die Credit Suisse war keine eher exotische Regionalbank mittlerer Größe wie die exakt eine Woche zuvor in Schieflage geratene Silicon Valley Bank (ZurZeit berichtete https://zurzeit.at/index.php/silicon-valley-bank-pleite-grade-noch-mal-gutgegangen-fuers-erste/ ). Die Credit Suisse war ein Gigant der Finanzwelt, mit weltweiten Verflechtungen, eine der ältesten und hochgeschätzten Banken der Welt. Noch vor zwei Jahren genoss die Credit Suisse ein internationales Top-Kreditrating von „Aa3“, seine festverzinslichen Wertpapiere waren gleichwertig zu den Schatzanleihen des Vereinigten Königreichs. Durch die Finanzkrise 2008 war die die „CS“, wie sie in der Branche genannt wird, als eine der ganz wenigen Großbanken der Welt ohne jegliche staatliche Unterstützung gekommen.

Der Retter UBS, links im schmucklosen Betonklotz, und die Credit Suisse, rechts im Prunkbau der Gründerzeit, sind unmittelbare Nachbarn am Zürcher Paradeplatz (Bild: WIkiepdia/Ank Kumar/CC BY-SA 4.0)

Und anders als die US-Investmentbank Lehman Brothers, deren Crash seinerzeit die weltweite Bankenkrise auslöste, war und ist die Credit Suisse eine Universalbank. Und zwar die mit Abstand zweitgrößte der Schweiz, die rund eine Million Lohn-, Geschäfts- und Sparkonten für ganz normale Schweizer Bürger und Gewerbetreibende führt. Auf österreichische Maßstäbe übertragen vergleichbar mit der Bedeutung der Erste Bank AG, nur dass die CS zuletzt etwa fünfmal größer war. Die CS zählt zu jenen 30 Banken weltweit, die als „global systemrelevant“ und damit unverzichtbar für das Funktionieren der Weltwirtschaft gelten. Wäre die Credit Suisse tatsächlich pleite gegangen, hätte allein in der Schweiz etwa ein Drittel aller Menschen und Firmen schlagartig den Zugriff auf ihr Geld verloren. Die Folgen kann man sich leicht ausmalen. Somit war die Gewaltaktion zur Rettung der taumelnden Großbank in der Tat ohne Alternative, und sie kam auch nicht so überraschend, wie für es den aussenstehenden Beobachter ausgesehen hat. Und die Folgewirkungen dürften riesig sein. Doch dazu später mehr.

Wie man in nur 3 Jahren das Vertrauen von anderthalb Jahrhunderten verspielt

Auf den Punkt gebracht gibt es für den Niedergang der CS nur einen wirklichen Grund. Nämlich eklatante Managementfehler am laufenden Band, vulgär gesagt: Eigene Dummheit. Aber immer schön der Reihe nach.

Gegründet am 5. Juli 1856 als Schweizerische Kreditanstalt SKA war der ursprüngliche Zweck die Finanzierung des Eisenbahnbaus in der Schweiz. Eine Aufgabe, welche die Bank hervorragend erfüllte. Ohne sie wäre der Bau der Gotthard-Bahnstrecke, bis heute eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen Europas, kaum möglich gewesen. Der Aufstieg in die oberste Liga der Weltfinanz gelang dann in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. 1997 wählte man „Credit Suisse“, wie die SKA bisher in den französischsprachigen Kantonen der Schweiz hieß, als neuen globalen Markennamen.

Mit seinen drei Säulen Privat- und Firmenkundengeschäft. Investment- und Wertpapier-Banking und der Vermögensverwaltung für besonders wohlhabende Privatpersonen war man bestens aufgestellt und höchst erfolgreich. Speziell das risikoarme und ertragsstarke Geschäft der Vermögensverwaltung, das sogenannte „Private Banking“, spülte hohe Provisionen und Verwaltungshonrare in die Kassen der Credit Suisse. In besten Zeiten verwaltete die CS rund 1 Billion (!) US-Dollar an Kundenvermögen und war damit die weltweite Nr.2 im Private Banking, übertroffen nur noch vom ewigen Konkurrenten UBS, in Zürich gleich auf der Straßenseite gegenüber. Die Bank galt als eine der ersten Adressen der Finanzwelt, geschätzt von Privatleuten wie Geschäftskunden wegen ihrer Vertrauenswürdigkeit, Stabilität und Zuverlässigkeit – den klassischen Tugenden eines Schweizer Bankiers.

Doch vor ein paar Jahren begannen dann erste Querelen in der Vorstandsetage am Zürcher Paradeplatz, ausgelöst wegen Uneinigkeit über zukünftige Ausrichtung und Unternehmenskultur der Bank. Zum ersten großen Knall kam es im Februar 2020, als der damalige, aus der Elfenbeinküste stammende, Bank-Chef Tidjane Thiam wegen Bespitzelung ehemaliger Top-Manager durch Privatdetektive seinen Hut nehmen musste. Ein für eine hochseriöse Schweizer Bank gewaltiger Reputationsschaden, in Folge dessen der Aktienkurs der CS zweistellig einbrach. Richtig Geld gekostet haben ein Jahr später der Zusammenbruch des britisch-australischen Logistikketten-Finanziers Greensill Capital mit 10 Milliarden Dollar Schaden und kurz darauf die Pleite des US-amerikanischen Vermögensverwalters Archegos Capital Management, der weitere 5,5 Mrd. Dollar Miese bescherte. In beiden Fällen bescheinigten später Wirtschaftsprüfer den CS-Managern eklatante Fehler bei Risikobewertung und Geschäftspolitik. Einen solchen Riesenverlust kann auch eine internationale Großbank nicht einfach wegstecken. Während sonst weltweit die Aktienkurse nach Corona wieder anzogen, verfiel die Aktie der Credit Suisse seit der Greensill-Pleite immer mehr. Satte 75% Prozent Verlust mussten deren Aktionäre, zu denen in der Schweiz auch viele Kleinsparer gehören, allein von März 2021 bis Ende letzten Jahres hinnehmen.

Eine wirkliche Vision aus dieser Krise konnte die Bank nicht entwickeln. Zu allem Überdruss schmiss man im Jänner letzten Jahres auch den extra als Sanierer gerufenen Verwaltungsratspräsident Antonio Horta-Osorio raus. Wegen – aus heutiger Sicht – läppischen Verstößen gegen Corona-Quarantänevorschriften.

Kein Wunder, dass bei einer solchen Negativserie die Kunden beginnen, abzuwandern. Denn zu einer Schweizer Bank geht man nicht, weil die Renditen besonders hoch oder die Gebühren besonders niedrig sind. Dort sucht man langfristigen Werterhalt, Inflationsschutz, Absicherung gegen geopolitische Risiken. Und dazu braucht es ein Höchstmaß an Vertrauen in die Bank, egal ob vermögender Privatmann oder internationaler Firmenkunde. Genau daran hat es aber bei der Credit Suisse zuletzt massivst gemangelt.

Allein im letzten Quartal ’22 haben Kunden 110 Milliarden Franken (ca. 112 Mrd. Euro) von der Zürcher Bank abezogen. Vor allem von Kunden aus Asien, dem für die CS wichtigsten Markt im Private Banking, aber auch solchen aus dem arabischen Raum. Dieser Abfluss entspricht gut einem Fünftel der gesamten Bilanzsumme des Bankhauses, was in Folge zu einem Rekordverlust von 7,8 Milliarden Franken im abgelaufenen Geschäftsjahr führte.

Mit eine Rolle gespielt hat nach Meinung von Brancheninsidern auch der Schwenk der früher klar neutralen Schweiz hin zu von den USA und der EU betriebenen Finanzsanktionen. Ingesamt 7,5 Milliarden Franken Finanzvermögen und eine zweistellige Zahl von Häusern, deren russische Eigentümer auf der EU-Feindesliste stehen, hat die Schweizer Verwaltung seit letztem Frühjahr beschlagnahmt, und es könnte noch mehr werden. Da haben die wohlhabenden Bankkunden aus China, Indien, den Golfstaaten oder Indonesien nun Sorge, nicht ganz zu unrecht, dass auch sie bei nächster Gelegenheit plötzlich vom Bannstrahl des Westens getroffen werden könnten. Jubeln können indes die Banker in Singapur und Dubai, wo die abgezogenen Vermögenswerte jetzt landen.

Todeskampf und Gewalt-„Rettung“

Im Februar ließ sich die bedrohliche Entwicklung bei der Credit Suisse nicht mehr verheimlichen. Als börsennotiertes Großunternehmen unterliegt die CS strengen Publizitätsvorschriften, und muß nach Ende jedes Quartals zeitnah einen Quartalsbericht veröffentlichen. Somit war sowohl für Investoren wie für Großkunden klar ersichtlich, was sich da am Horizont zusammenbraute.

Ginge die Entwicklung so weiter, würde die Credit Suisse nicht nur Verluste einfahren, sondern in ernste Liquiditätsprobleme rutschen. Im Klartext: Die Bank hätte kein flüssiges Geld mehr, um ihre fliehenden Kunden auszuzahlen. In der Not wandte man sich an einen ihrer Hauptaktionäre, die National Saudi Bank in Saudi-Arabien (nicht zu verwechseln mit der Saudi National Bank, der dortigen Notenbank). Die National Saudi Bank, die mehrheitlich der saudischen Herrscherfamilie gehört, hatte man vor kurzem erst ins Boot geholt, um das Eigenkapital der CS zu stärken. Doch der Schuss ging nach hinten los.

Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank SVB am 10. März wegen eben genau solcher Liquiditätsprobleme stiegen die Geldabflüsse aus der CS ab dem 13. März weiter an. Am Mittwoch, dem 15. März, kam der finale Todesstoss. Ammar Al Khudairy, der Chef der National Saudi Bank, erklärte öffentlich, kein frisches Geld mehr in den dahinsiechenden Bankriesen stecken zu wollen. Daraufin schossen die Abflüsse nach Angaben aus Insiderkreisen auf unglaubliche 10 Milliarden Franken pro Tag hoch. Ein klassischer Bank Run, nur dass er hier eben nicht in der Schalterhalle, sondern in den Handelssystemen der Bankcomputer stattfand. Um den sofortigen Kollaps der Großbank, und damit des gesamten Schweizer Bankensystems, zu verhindern gewährte die Schweizer Nationalbank SNB am Donnerstagmorgen einen Notkredit über 54 Mrd. Franken. Das beruhigte zwar die Märkte kurzzeitig, aber am Freitag, den 17., war klar dass auch diese Nothilfe die Credit Suisse maximal noch 3 bis 4 Tage am Leben erhalten würde.

Genau so wie bei SVB exakt eine Woche zuvor musste bis Montag früh 2 Uhr morgens, wenn die ersten Börsen in Fernost öffnen, eine Lösung her. Mit dem Unterschied, dass es hier um das Zehnfache dessen ging, was bei der SVB auf dem Spiel gestanden hatte.

Zum Glück, so muss man sagen, ist die kleine Schweiz ein überschaubares Land, wo sich in der Finanzbranche eigentlich jeder irgendwie kennt. Zumindest kennt er/sie einen, der wiederum den Richtigen kennt. Am Morgen des 13. März beschlossen das Finanzministerium in Bern, die Schweizer Bankenaufsicht FINMA und die Nationalbank SNB, aktiv in die Vorbereitungen zur Rettung der Credit Suisse einzusteigen. Eine direkte Staatsbeteiligung, wie seinerzeit bei der Commerzbank AG in Deutschland, wäre in der Schweiz politisch nicht zu vermitteln gewesen und schied daher von vornhinein aus. Also musste eine Fusion her, ein weisser Ritter, der die strauchelnde Großbank übernimmt, samt ihrer Verluste. Ein ausländischer Käufer war nicht in Sicht, und den wollte man auch nicht, denn schon der Einstieg der Saudis bei der CS war auf heftige Kritik gestossen. Blieb als einziger Kandidat der Erzkonkurrent UBS. Von Bilanzsumme und Kundenvermögen gut doppelt so groß wie die CS, ebenfalls eine Universalbank und von der Konzernstruktur vergleichbar ausgerichtet. Praktischerweise befindet sich das Hauptquartier der UBS in Zürich nur 20 Meter von dem der Credit Suisse entfernt, an der anderen Seite des Paradeplatzes. Da hätte man nach der Fusion zumindest keine großen Umzugskosten.

Doch die UBS hatte wenig Lust, sich einen verlustbringenden Klotz mit schwindendem Kundenvertrauen ans Bein zu binden. War man doch froh, bis jetzt einigermaßen unbeschadet durch die Corona-, Inflations- und Ukrainekrise gekommen zu sein. Aber spätestens seit dem Donnerstag abend war klar, dass die UBS sich der Zwangsehe fügen musste. Zu groß wurde der politische Druck im eigenen Lande, aber auch durch die Finanzminister Janet Yellen in den USA und Jeremy Hunt in Grossbritannien. Denn dort ist die CS ebenfalls ein wichtiges Element des Bankensystems, während die Europäische Zentralbank EZB weitgehend im Dunkeln gelassen wurde. Nach aussen wurden permanent Durchhalteparolen gesendet: „Bank ist stabil, Liquidität gesichert, kein Grund zur Panik“. Wie üblich halt.

Schließlich willigte die UBS letzten Sonntag abend ein, und ließ sich den Deal natürlich fürstlich versüßen. Für ganze 76 Rappen pro Aktie (für Nicht-Schweizer: 100 Rappen = 1 Schweizer Franken CHF) würde man den alten Rivalen schlucken und dazu auch noch 5 Mrd. CHF Schulden, die in 2023 bis dato neu aufgelaufen sind, übernehmen. Zur Erinnerung: In besten Zeiten war eine CS-Aktie 84 Franken wert. Versüsst wurde das Ganze mit einer Staatsgarantie für 6 Mrd. CHF zusätzliche Verluste, die vielleicht noch kommen könnten, und einer Notkreditlinie von 260 Mrd. Franken seitens der SNB, von der für 100 Mrd. CHF im Ernstfall ebenfalls die Eidgenossenschaft haften würde.

Die Dunkle Seite des Deals, da wo die Zündschnur weiter glimmt.

Die Erleichterung über den abgewendeten Super-GAU war so groß, dass es sich Bundespräsident Alain Berset nicht nehmen ließ, höchstpersönlich Sonntag abend im Schweizer Fernsehn das Ergebnis zu verkünden. Doch im Detail hat man Zündschnüre an neue Bomben gelegt, die der Schweiz und womöglich uns allen bald böse um die Ohren fliegen könnten.

Denn bisher galt bei Unternehmenspleiten der Grundsatz: Anleihen vor Aktien. Sprich die Aktionäre, die ja die Eigentümer einer AG sind und direkt am Gewinn teilhaben, kommen als letzte in der Kette, nachdem alle anderen Gläubiger, und auch die Inhaber festverzinslicher Anleihen, ihren Anteil erhalten haben. Im Falle der Credit Suisse wurde das nun umgedreht: Die Aktionäre erhalten immerhin ein bischen was, nämlich 3 Mrd. Franken in Form von UBS-Aktien. Das beinhaltet zumindest noch etwas Hoffnung auf zukünftige Gewinne und Dividenden, vor allem, wenn die UBS-Aktie in der Zukunft wieder steigen sollte. Dem Vernehmen nach haben vor allem die Saudis auf diese Art der Entschädigung gepocht, und mit „Konsequenzen“ gedroht, sollten sie leer ausgehen.

Einen Totalverlust erleiden hingegen die Inhaber der sogenannten AT-1 Anleihen, im Falle der CS immerhin 17 Milliarden Franken. AT-1 steht für „Additional Tier-1“, und das ist eine Spezialform von nachrangigen Anleihen, die zum vollhaftenden Eigenkapital (Tier-1 Capital) einer Bank zählen. Von daher haben sie ein höheres Verlustrisiko, werden aber auch entsprechend höher verzinst. Klingt kompliziert, und ist auch so. Deshalb sind AT-1 Anleihen für normale Privatanleger nicht zugänglich; die Mindest-Investsumme liegt bei 250.000 Euro und beim Kauf in der EU muss man seine Expertise als „Qualified Investor“ gemäß MiFiD-II Direktive nachweisen. Warum also sollte man sich als Bürger dann Gedanken machen wegen Verlusten, die eh nur Finanzprofis betreffen können?

Weil die AT-1 Anleihen mittlerweise eines der wichtigsten Instrumente geworden sind, mit dem sich die Banken das haftende Eigenkapital beschaffen können, auf das sie zur Kreditvergabe und für ihren regulären Geschäftsbetrieb zwingend angewiesen sind. Und der Markt für diese Papiere, allein in der Euro-Zone immerhin 250 Mrd. Euro schwer, ist seit letztem Montag praktisch tot. Niemand will mehr solche Dinger haben, selbst nicht von solide bewerteten Banken, wenn nicht abschätzbar ist, ob man nicht selbst das nächste Opfer der neuen Bankenkrise werden könnte. Damit ist aber die Beschaffung neuen Kapitals, gerade in unsicheren Zeiten, fast unmöglich geworden. Die Kurse dieser Anleihen fallen derzeit täglich. Und da AT-1 Anleihen vorwiegend in den Büchern von Versicherungen und anderen Banken selbst stehen, droht hier eine gefährliche Abwärtsspirale. Als potentielles Opfer wird hier die Deutsche Bank AG in Frankfurt gehandelt, deren Eigenkapitalausstattung stark auf den AT-1ern aufbaut. Allein in den letzen 3 Tagen ist der Kurswert der Deutsche Bank Aktie um fast 20% gefallen. Deren 7.5%-prozentige Additional Tier-1 Anleihe notierte am Freitag mit 27% Rendite, etwa das, was Pleite-Staat Sambia für seine Staatsschulden zahlen muss. Ein hochbrisantes globales Risiko, dass ausserhalb der Branche weder gesehen noch verstanden wird, und schon gar nicht von unseren Politikern.

Groß ist auch die Sorge, ob vergleichbare Liquiditätsrisiken nun auch bei anderen Banken zu befürchten sind. Denn wenn schon ein Titan wie die Credit Suisse stürzt, wie sieht es dann bei kleineren, weniger gut kapitalisierten Instituten aus? Und würden diese dann auch mit großem Aufwand gerettet, oder einfach untergehen?

Für die Schweiz selbst wird der Fall Credit Suisse das Ende jenes Finanzplatzes einläuten, als den wir das Alpenland seit einem Jahrhundert kennen. Denn dessen klassische Geschäftsfelder, Private und Investment Banking, beruhen vor allem auf absolutem Vertrauen. Und das ist nach der CS-Pleite dahin, absolut sicher…

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