Ist der dritte Lockdown nur eine Strafe für die Bevölkerung, da sie nicht nach den Spielregeln der Regierung gespielt hat?
Die ersten Corona-Massentests in Österreich wurden zum großen Flopp für die Bundesregierung. Die Beteiligung lag nur zwischen 13,1 Prozent (Wien) und 36,4 Prozent (Niederösterreich). Also gingen insgesamt 2,1 Millionen Menschen zu den Tests. Großes Vorbild für Österreich war die Slowakei, hier ließen sich vom 31. Oktober bis zum 1. November immerhin 3,6 Millionen Menschen testen. Das entspricht immerhin 73 Prozent der slowakischen Bevölkerung (ca. 5,5 Mio. Einwohner). Es zeigte sich dabei, dass ca. 1 Prozent der Getesteten positiv waren.
Aber warum war nun der österreichische „Massen“-Test so ein Flopp?
Dies dürfte – neben vielen anderen – an zwei Gründen liegen:
- Nach Abschluss der slowakischen Tests zeigte sich, dass diese nicht den gewünschten Erfolg hatten: Die Slowakei hat wieder den Lockdown ausgerufen. Die Tests werden von Kritikern vor allem als Selbstdarstellung der Regierung verstanden und es gibt zahlreiche Skandale rund um die Beschaffung der Tests. Auch wird von Seiten der Wissenschaft bekrittelt, dass es keine vernünftige Auswertung der Daten gibt, bzw. gab.
- Nun, die Tests in der Slowakei haben rückblickend nichts gebracht, aber ein großer Unterschied zu unseren kurz‘schen Massentest lag darin – das gilt auch für die Massentestung in Südtirol –, es gab hier eine klare Zielformulierung. Will soviel heißen, wie: wir testen die gesamte Bevölkerung, wer nicht geht, bleibt in Quarantäne, wer positiv ist kommt in Quarantäne und für all jene die negativ sind, geht nach Abschluss der Testungen ein relativ normales Leben weiter – ohne geschlossene Gasthäuser, Ausgangsbeschränkungen usw.
In Österreich gab es gar keine Zielformulierung. Weder wurden wissenschaftliche Ziele formuliert, noch wurde ein Ende der Beschränkungen in Aussicht gestellt.
Jetzt sind die schwarz-grünen Massentest zum großen Desaster geworden: nur wenigen haben sich testen lassen, Millionen an Euro wurde verschleudert, es wurde wieder mal aufgezeigt, dass unsere Bundesregierung keinen stringenten Kurs (siehe Corona-Ampel, Masken sind schlecht – dann wieder gut, Lockdown hier – Lockerung dort usw.) in Sachen Corona fährt.
Wie soll es jetzt weiter gehen?
Trotz Massentest, und zweiten Lockdown, die Corona-Zahlen wollen nicht sinken. Aber anstatt an einer vernünftigen Strategie zu arbeiten, kommen nun – aus Angst der Bürger werde aufbegehren? – Lockerungen zu Weihnachten und ein anschließender neuer Lockdown.
Die Optik ist fatal, erst Ausnahmen für Weihnachten beschließen und danach gleich wieder ab in den Lockdown! Logisch ist das nicht … wirkt es doch auch so, dass es sich jetzt um einen „Erpressungs“-Lockdown handelt. Ganz nach dem Motto „und bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt!“.
Die Bevölkerung hat die Segnungen unserer Bundesregierung, in Form der Massentest, nicht annehmen wollen, dann werden sie jetzt halt dazu gezwungen. Oder, wie es unsere Regierenden gern sagen: Mit „Incentives“ gelockt – wer sich Testen geht, darf früher aus dem Lockdown und wieder in ein normales Leben zurückkehren.
Fragt man sich nur, warum es plötzlich möglich ist, dass man eine klare Zielformulierung vornehmen kann? Warum war es nach der ersten Testreihe nicht möglich wieder in eine gewisse Normalität zurückzukehren? Vielleicht wären dann die Tests tatsächlich zu Massentests geworden?!
Nun wirkt es für viele tatsächlich so, als wäre der kommende Lockdown weniger eine nötige Maßnahme, um uns vor Corona zu schützen. Viel mehr wirkt es jetzt als pädagogische Keule um uns – dem ach so bösen und renitenten Bürger – eines auf die Finger zu geben.
[Autor: W.-R.M. Bild: PxHere Lizenz: –]