Die Seuchenlage in der Tschechei

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Rasche Ausbreitung der Pandemie bei unserem nördlichen Nachbarn

Am vorigen Freitag (18. Dezember)  registriert man in der Tschechei rund 8.800 neue Coronavirus-Infektionen, der höchste Tageswert seit Mitte November. Die Rate der positiven Tests stieg auf 27,7 Prozent, der Index der Seuchenausbreitung auf 1,27.

Ein (vorläufig) letzter Höhepunkt war Anfang November  mit mehr als 15.000 täglichen Infektionen bei über 38 % positiven Tests. Nach einigen Wochen der Besserung begann sich die Seuchenlage Anfang Dezember wieder zu verschlechtern.

Laut Beschluss der Regierung in Prag sind Restaurants und Hotels ab letztem Freitag wieder geschlossen. Geschäfte können unter strengen Auflagen geöffnet bleiben. Es gilt ab sofort eine nächtliche Ausgangssperre von 23 bis 5 Uhr. Kulturveranstaltungen sind untersagt, Sport darf betrieben werden, freilich ohne Zuschauer. Skifahren ist erlaubt, aber Berghotels und Pensionen haben geschlossen zu bleiben.

Ein Mundnasenschutz ist in allen öffentlich zugänglichen Räumen, im öffentlichen Transport, sowie im Freien, wenn der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann, zu tragen. Auch in Autos, wenn Personen, die nicht zum gemeinsamen Haushalt gehören, mitfahren, ist die Maske zu tragen.

Was die Spitäler anlangt, so ist die Lage angespannt: 4.600 Corona-Patienten werden stationär versorgt, davon rund 600 in der Intensivpflege. Die im Oktober errichteten Behelfskrankenhäuser in Prag und Brünn werden allerdings noch nicht benötigt.

Auch bei den Todesfällen sieht es trist aus: Bis 18. Dezember sind in der Tschechei 10.271 Personen an oder mit dem Virus verstorben, derzeit liegt die Zahl der Todesfälle pro Tag rund um 100, Anfang November waren es um 250.

Am 16. Dezember begannen Antigentests, an denen bis 15. Jänner jeder Bürger teilnehmen kann. Im Gegensatz zu Österreich ist das Interesse relativ groß, bisher zeigten fünf Prozent der Tests eine Infektion an.

In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember ist die nächtliche Ausgangssperre aufrecht, jedoch dürfen gläubige Christen den traditionellen Mitternachtsgottesdiensten beiwohnen, wobei freilich nur ein Fünftel der Sitzplätze eines Gotteshauses besetzt werden soll. Hingegen sind Silvesterveranstaltungen strikt verboten.

Das Abgeordnetenhaus der Tschechei wird sich in einer Sitzung am 22. Dezember mit einem Antrag der Regierung um Verlängerung des bis 23. Dezember bestehenden Ausnahmezustandes um einen Monat befassen. Dem Vernehmen nach wird sich die Opposition dagegen aussprechen.

[Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/GALAXY 2018 A7 Lizenz: CC0 1.0]

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