Reaktionäres Tagebuch
Franz: Servas. Lange nicht mehr gesehen? Wie geht’s?
Hans: Einigermaßen. Danke. Und selbst?
Franz: Muss. Muss.
Hans: Jojo. Wie das Leben so ist.
Franz: Schön gehört. Der Wirtn hat wieder offen.
Hans: Ma he. Echt? Klass. Gemma auf a Bier.
Franz: Sichalich. Host an Test.
Hans: Nit aktuell bei mir. War vor drei Tagen beim Friseur. Der Test ist 36 Stunden alt.
Franz: Schade. Aber weißt was? Gemma gschwind zur Apotheke.
Hans: Noch besser. Ich habe gehört es gibt Wirtn mit Teststraße.
Franz: Klass. Gemma gleich.
Türsteher: Test bitte.
Hans: Mei Kollege hat einen aktuellen. Ich müsste einen Neuen machen.
Türsteher: Kein Problem. Bitte Maske unter die Nase ziehen und stillhalten.
Franz: Ich bestelle schon zwei Bier.
Hans: Passt, bis gleich.
Türsteher: So. Der Test negativ. Bitte eintreten.
Hans: Danke.
Franz: Prost.
Hans: Prost.
Wirt: Passt. Des mocht 6 Euro für die Bier und 30 Euro für den Test.
Hans: A bissale happig de Preise.
Wirt: Nit mei Schuld. Vier Monate zua. Donn die Teststrossn. Der Türsteher kost. De Test kostn. De Finanz. De Brauerei. De Pocht. Und, und, und…
Franz: Sicha sicha.
Wirt: Und bei mir is Kostnwohrheit. Gegenüber zohlst 25 Euro fürs Bier. Der rechnet de Teststrossn in de Getränkepreise.
Hans: Dann werma glei noch ans nehmen.
Wirt: Tschuldigung. Sperrstund is.
Franz: Um Fünfe?
Wirt: Nit mei Schuld. Des Magistrat, de Kommer, de Gesundheitspolizei, de Verordnungen. Und, und, und…
Franz: Sicha sicha.
Hans: Donn treff ma uns des nächste Mol früher.
Franz: Passt. Ma endlich wieder olles normal.
Hans: Jo. Gott sei Donk. Olles wieder normal.
Franz: Donn bis zum nächstn Test.
Hans: Fein. Bis zum nächstn Test…
[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/ Lizenz: CC BY-SA 4.0]