Autor: Manfred Tisal Bild: PxHere Lizenz: –
Ich will es in meiner Erstsprache (Muttersprache) ausdrücken, was ich über jene antragsstellende Person (Antragstellerin) denke, die im Kärntner Landtag die Änderung einiger Begriffe beantragte. So soll es künftig nicht mehr Vater oder Mutter, sondern Elternteil heißen. Muttertag und Vatertag werden vermutlich zusammengelegt und mutieren sozusagen zum Elternteiltag. Wer zu Weihnachten einen Gast erwartet, lädt eine Besuchsperson ein.
Auch sich in einer Gaststätte und somit in einer, laut Kärntner Gendervariante Besuchspersonsstätte befindlichen Personen muss es klar sein, das sie, er oder was auch immer, sich nicht mehr in einem Gasthaus, sondern in einem Besuchshaus befindet.
Genannt wurde dieser im Landtag eingebrachte und mit den Stimmen der SPÖ abgesegnete Antrag der Parteikollegin Landesrätin Sara Schaar geschlechtergerechter Genderleitfaden. Aber es geht noch dümmer. Es gibt künftig auch keine Absolventen einer Schule mehr, sondern lediglich einen Abschluss innehabende Person.
Wenn ein Reiter demnach mit seinem Pferd einen Parkour absolviert hat, haben also Pferd und Reiter einen Abschluss innehabend. Gewinnen sie, dann sind es künftig keine Sieger mehr, sondern den ersten Platz belegende.
Alle seit Jahrhunderten gepflogenen Berufsbezeichnungen gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Bäcker sind Fachkräfte für Bäckerei, Fischer für Fischerei und Straßenkehrer vermutlich Fachkräfte für Straßenkosmetik. Ein Postler wird künftig, dem Beschluss entsprechend, eine postüberbringende Person genannt. An der Spitze steht die Bezeichnung landwirtschaftlich Beschäftigte für den bislang allseits in Gebrauch befindlichen Begriff Bauer. Er wird also seiner Selbstständigkeit beraubt. Der Gipfel ist jedoch die Umbenennung der Polizisten in eine Polizeikraft. Dafür werden Täter zu Unrechtspersonen und Attentäter vermutlich zu Attentatspersonen.
Vaterland, (Neu: Erstland) wohin steuerst du. Wie verblödet sind die Versuche der Gleichstellungsreferate bei den Behörden, um bei der Bevölkerung das Bewusstsein zu schaffen, Personen aller Geschlechter, also auch den dritten, vierten, fünften usw. anzusprechen. Einfach nur dumm, Erstsprachverachtend und traditionsunbewusst. Eine Kritik, die ich mir als Autor, bzw. als literaturschaffende Person nicht verkneifen kann. Gut, dass diesem Genderwahn in der Amtssprache eine Absage erteilt wurde. Was übrig bleibt ist nur die vergebliche Liebesmüh der leitfadenerstellenden Personen und angesichts der entstandenen Kosten ein hoher Geldbetrag, der sinnvoller eingesetzt hätte werden können. Na ja, deutsche Sprache, schwere Sprache.
Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist.