Den niederländischen Ermittlungen zufolge gab es Beweise dafür, dass eine Rakete pro-russischer Separatisten auf die Passagiermaschine abgefeuert worden sei. Nun wird klar, dass auch die ukrainische Seite in die Katastrophe der malaiischen Boeing MH17 verwickelt war.
Ex Geheimdienstler, Doppelagent Oberstleutnant Wasili Prosorow gab gestern in Moskau eine Pressekonferenz. In dieser erklärte er der Informationsagentur Rossija Segondja, wie er Informationen über den Einsatz des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes (SBU) im Kriegsgebiet in der Ostukraine Russland übergeben hat. Grund für sein Handeln war der Staatsstreich im Februar 2014.
Die Aussagen von Prosorow erklären die Vorgangsweise des ukrainischen Geheimdienstes. Als mehrfach ausgezeichneter Experte einer der Abteilungen im Stab der Anti-Terrorzentrale war der Doppelagent in viele Geheimoperationen verwickelt gewesen.
Daher ist er sich sicher, dass der ukrainische Geheimdienst auch in der Katastrophe der malaiischen Boeing MH17 über dem Donbass involviert gewesen ist.
„Es ist eindeutig, dass Präsident Poroschenko und sein Pressedienst schon im Vorfeld darüber informiert waren“, behauptet der russische Informant.
Zwei hochrangige ukrainische Sicherheitsbeamte, der Leiter des Departments für Gegenaufklärung, Waleri Kondratjuk und der Leiter der Hauptabteilung für Aufklärung des Verteidigungsministeriums, Wasili Kurbatow ständen in direkter Verbindung zu dem Unglück. Sie hätten den Luftraum nicht gesperrt.
Außerdem berichtete Prosorow auch über die Foltermethoden des ukrainischen Geheimdienstes. Der Wistleblower erzählte von geheimen Gefängnissen bis zu Diversionsmaßnahmen und Auftragsmorden an bekannten Feldkommandeuren der Volkswehr.
Der SBU äußerte sich auf Facebook zu den Vorwürfen. Der Geheimdienst bestätigte dass Prosorow dort arbeitete. Die Vorwürfe seien trotzdem „übliche Fakes“ und „Propaganda des Kreml“. Der Verräter soll wegen übermäßigen Alkoholkonsums und „professioneller Untauglichkeit“ vom Dienst suspendiert worden, so die Behörde.
[Autor: A.P. Bild: www.wikipedia.org/Darren Koch Lizenz: GNU Free Documentation License]
