Kurz und die „zweite Welle“

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Corona: Bundeskanzler scheint wieder auf Angstmache zu setzen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)  scheint in Bezug auf die Coronakrise wieder auf Angstmache zu setzen. So sprach der Regierungschef, dessen Umfragewerte im Sinkflug sind,  von einer „zweiten Welle“, die aller Voraussicht nach auf uns zukommen werde. Diese sei ein „realistisches Szenario“. Zwischen Wirtschaft und Gesundheit gebe es „kein Entweder/Oder“. So ist es. Man kann nämlich beides haben, wie Schweden unter Beweis stellt. Etwa mit regional unterschiedlichen Maßnahmen.

Und weiter meint Kurz in Bezug auf die wirtschaftliche Lage Österreichs: „Ich lasse mich generell nicht von Druck leiten.“ Genau darin liegt allerdings das Problem. Stichwort: Härtefallfonds. Jener Fonds, der eher einem PR-Konstrukt als einer finanziellen Hilfseinrichtung gleicht. Schließlich sind die Hürden so hoch gestellt, so verbürokratisiert, dass kaum jemand an das Geld rankommt. Während Kurz also seelenruhig „ohne Druck“ – wie er sagt – weitermachen will wie bisher, schlittern wohl unzählige Gewerbetreibende in die Insolvenz.

Dass sich Kurz „keinen Druck“ macht, sah man auch, als er ins Kleinwalsertal fuhr. Dort, im Ländle, ließ er sich – Anti-Corona-Maßnahmen hin oder her – von einer Fähnchen schwingenden Fangemeinde bejubeln.

Einen Fortschritt sollten man Kurz allerdings zubilligen: Die „hunderttausenden Toten“, von denen „bald jeder Österreicher einen kennen wird“, bemühte er diesmal nicht mehr. Immerhin.

[Autor: A.L. Bild: Wikipedia/MSC Lizenz: CC BY 3.0 DE]

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