Ungarns Nationalbolschewisten wollen Orbán rechts überholen
Die Munkás-Párt (Arbeiterpartei) sei die einzige linke und gleichzeitig nationale Oppositionspartei, verkündete Parteichef Gyula Thürmer (66), vor Anhängern seiner Partei am ersten Mai in Budapest. Wer eine linke, nationale und oppositionelle Kraft unterstützen wolle, müsse bei der EU-Wahl die Arbeiterpartei wählen. Die Partei wolle ein besseres Leben für die Arbeiter schaffen. Sie sei national, weil sie die ungarische Nation verehre.
Thürmers Meinung nach ist derjenige ein echter Linker, der sich traut, das Wort „Patriotismus“ zu schreiben, der dagegen ist, das ungarische Volk in den Schmelztiegel der Vereinigten Staaten von Europa zu stecken. Gyula Thürmer betonte, die Arbeiterpartei habe genug von einer migrantenfreundlichen Politik, von einer Einschränkung der nationalen Souveränität und auch von Sanktionen gegen Russland.
Was ist eigentlich diese Arbeiterpartei? Als sich 1989 die KP-Staatspartei in eine sozialdemokratische Bewegung häutet, gründen diejenigen, die den unverfälschten Sozialismus Leninscher Art hochhalten, die Kommunistische Arbeiterpartei. Schon damals unter Führung des Genossen Thürmer. Das „kommunistisch“ mussten sei vor ein paar Jahren aus dem Parteinamen streichen. Dennoch machen sie unverdrossen weiter, fordern gar die „Wiedereinführung des Sozialismus“, gleichzeitig sind sie streng national eingestellt, wollen keinen einzigen Migranten in Ungarn und lehnen die EU glattweg ab. Bei der Parlamentswahl im Vorjahr erhielten sie landesweit immerhin 15.595 Stimmen.
[Autor: E. K.-L. Bild: www.wikipdia.org/Visegrád Post Lizenz: CC BY-SA 4.0]