Medienfreiheit à la SPÖ

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In der Tageszeitung „Kurier“ erschien – gestützt auf Informationen von roten Insidern – ein Beitrag über einen geplanten stärkeren Linkskurs der Wiener SPÖ. Das klingt schlüssig, schließlich wollen die hauptstädtischen Roten bei der Gemeinderatswahl im nächsten Jahr keine Wähler an die Grünen verlieren.

Was ist die Reaktion der Rathauspartei? Ihr Sprecher Raphael Sternfeld, ein studierter Politologe aus reichem Hause und ehemaliger Faymann-Fan („Werner Faymann steht immer auf der richtigen Seite“), schickte der „Kurier“-Redaktion eine E-Post, die durchaus als subtile Drohung aufgefasst werden kann. Wörtlich heißt es darin: „Diese Geschichte muss gänzlich zurückgezogen werden! Alles andere ist für uns nicht akzeptabel!“ Der Artikel sei eine Raubersg’schicht, erstunken und erlogen. Falls der „Kurier“ nicht einknicke, dann wolle die Wiener SPÖ nicht mehr mit diesem Medium kooperieren. Vereinfacht ausgedrückt: Der Tageszeitung werde in Hinkunft keinerlei Informationen erhalten.

Druck auf die Redaktion, e-Mails mit drohendem Unterton. So also sieht Meinungsfreiheit nach dem Geschmack des Herrn Sternfeld und seiner SPÖ-Genossen aus.

[Autor: E. K.-L. Bild: Logo der SPÖ Wien Lizenz: –]

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