Reaktionäres Tagebuch
Doskozil: Wann können wir endlich anfangen?
Anschober: Pst! Der Prognostiker muss die Auspizien ungestört lesen.
Der Prognostiker betrachtet ein angerotztes Staberl.
Nehammer: Pst! Das ist das letzte Teststäbchen des Mediums.
Kaiser: Und wer genau hat die Köstinger zum Medium auserkoren?
Kogler: Pst! Wenn Du die hochheilige Handlung störst sind die Auspizien ungünstig.
Doskozil: Ich werde gleich ungünstig gewogen sein, wenn nicht gleich was weiter geht.
Ludwig: Dito.
Anschober: Pst! Der Prognostiker scheint das Wort an uns richten zu wollen.
Kaiser: Wird auch Zeit.
Prognostiker: Ich habe die Auspizien geschaut. Das Virus zürnt. Die Zeichen sind ungünstig. Die Gastgärten müssen geschlossen bleiben. Der Handel muss schließen.
Doskozil: Wie lässt sich der heidnische Aberglaube eigentlich mit dem politischen Katholizismus vereinbaren?
Nehammer: Schweig Ungläubiger! Der Heilige Vater persönlich heißt die Prognostik gut.
Kaiser: Spanische Inquisition war auch so eine Geschichte.
Kogler: Pst! Der Prognostiker hat mit seiner Prognostik noch nicht geschlossen.
Prognostiker: Das Virus zürnt. Es fordert Opfer. Testen, testen, testen!
Kurz: Der Augur, äh der Prognostiker hat gesprochen. Er hat uns den Willen der Kanzlerin, äh des Virus kundgetan. Schließungen, Sperrungen, Testungen.
Ludwig: Seid ihr noch ganz echt?
Doskozil: Und über Burgenländer werden Witze gemacht.
Kaiser: Sogar beim Fasching wäre das mittlerweile ein schlechter Scherz.
Blümel: Soll ich wirklich noch einmal die Kontoauszüge vom letzten Finanzausgleich herausholen?
Kaiser: Ostern ist man eh gerne daheim.
Doskozil: Warum immer dieser Stress in den Einkaufszentren.
Ludwig: Ausgemacht. Wir machen eine Osterruhe …
[Autor: G.B. Bild: Wikipedia Lizenz: –]