„Volkskanzler statt Volksverräter“

by John Tuscha

Autor: W.T. Bild: FPÖ Lizenz: CC BY-SA 1.0 DEED


Beim Neujahrstreffen in Graz erhob FP-Bundesparteiobmann Kickl erneut den Anspruch auf die Kanzlerschaft, sollte die FPÖ als stärkste Partei bei der Nationalratswahl hervorgehen

Wenn Stefan Kraft siegt, weil er den weitesten Sprung absolviert und die besten Haltungsnoten dafür bekommen hatte, könnten alle anderen behaupten, sie hätten gemeinsam eine noch größere Weite erzielt und daher auch den Anspruch auf den Siegespreis.

Genauso scheint die Lage in Österreich derzeit auf politischem Parkett zu sein. Nun, da die FPÖ vorne liege, meinen die Mitbewerber und mit ihnen die Systemmedien, dass auch die klare Führung der FPÖ nicht den Willen des Volkes widerspiegelte, da es immer noch eine größere Gruppe, nämlich alle anderen zusammen gäbe, die sie nicht gewählt hätte. Das beklagte Kickl in seine Rede vor begeistertem Publikum, das in der vollgestopften Halle den Redner immer wieder durch begeisterte „Herbert, Herbert“-Rufe unterbrach. Und er legte auch noch ein Schäuferl nach. Die politischen Mitbewerber, ÖVP, SPÖ, Neos wären profillos und sollten sich doch endlich zu einer Einheitspartei zusammenschließen. Der Vorschlag für diese Gemeinschaft könnte nach Kickl „Liste der Volksverräter“ lauten.

Dazu fand er auch noch einen aktuellen Bezug. „Was Benko, Gusenbauer und Haselsteiner für die Signa-Gruppe darstellen, sind Nehammer, Babler und Meinl-Reisinger und den zerknitterten Kogler kann man auch noch dazu nehmen, für die Politik.

Seinen Anspruch auf die Kanzlerschaft dokumentierte der FPÖ-Obmann letzten Endes auch durch die neue Plakatkampagne, die einen „Volkskanzler“ verlangt. Und der Aspirant dafür erklärte auch die Bedeutung: „Zuerst käme das Volk, und nicht der Kanzler“ meinte Er. Das wäre jetzt nicht der Fall. Und darüber hinaus bräuchte Österreich auch wieder endlich einen Bundeskanzler, den es selbst gewählt hätte.

Selbstbewusst gab sich der Freiheitliche bei Bundespräsident Van der Bellen. Als dieser ihn fragte, ob er meine, die FPÖ wäre mit den 30 Prozent aus den Umfragen an ihrem Plafond angekommen, stellte er fest, dass dies keineswegs der Fall wäre, denn schließlich „hätte die FPÖ noch nicht einmal angefangen“.

Spötter würden wohl an dieser Stelle behaupten: „Das brauche sie auch gar nicht, weil sich die anderen ohnehin selbst am meisten beschädigten.“

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