Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Andy Roberts Lizenz: CC BY-SA 2.0
Es ist fast unglaublich. Ein Theater in London, die Metropole, die sich als Weltstadt versteht, macht einen Schritt zurück in eine Zeit, die wir glaubten, hinter uns gelassen zu haben.
Das Theatre Royal Stratford East hat eine Veranstaltung organisiert, bei der ausdrücklich weiße Menschen nicht eingeladen sind.
Ja, Sie haben richtig gelesen: An einem speziellen Termin im Juli sind weiße Menschen ausdrücklich nicht willkommen. Dabei betont das Theater auf seiner Website, dass „niemand vom Besuch ausgeschlossen wird“, und fügt paradoxerweise hinzu, dass „diese Aufführung speziell für schwarze Zuschauer arrangiert wurde“. Damit ist die Produktion angeblich „frei vom weißen Blick“ zu genießen.
„Black Out“ nennt sich diese unselige Idee, die im Kontext einer Aufführung von „Tambo & Bones“, einer als „rassenbezogene, metatheatralische Satire“ bezeichneten Produktion, geplant ist.
Der Regisseur Matthew Xia rechtfertigt diesen offensichtlich diskriminierenden Schritt mit der abstrusen Behauptung, schwarze Menschen benötigten „private und sichere Räume“ fernab von weißen Menschen, um „Produktionen zu erleben, die komplexe, nuancierte rassenbezogene Themen behandeln“.
Zu allem Überfluss legt das Theater in seinen FAQs eine sehr spezifische Definition von „Schwarz“ vor, die als Zugangskriterium zu der Aufführung dient. Sie umfasst Menschen afrikanischer, karibischer, Afro-Latinx und afroamerikanischer Herkunft, einschließlich Personen mit gemischter schwarzer Abstammung, die sich als solche identifizieren.
Eine solche Entscheidung löst natürlich – und das zu Recht – Empörung aus und wird von Kritikern als offenkundige Diskriminierung gewertet. In Anbetracht dessen, was wir im 21. Jahrhundert als gesellschaftliche Normen ansehen, erscheint dieser Schritt als ein grotesker Ausdruck regressiver „Progressivität“.
Es ist, als ob wir uns wieder in das Amerika der Vorkriegszeit zurückversetzen, eine Zeit der Segregation und Rassentrennung.
Doch anscheinend sind solche Praktiken heute wieder „en vogue“ – zumindest in bestimmten Kreisen der sogenannten progressiven, politisch korrekten Gesellschaft.
Die Worte des britischen Gewerkschafters und Rundfunkjournalisten Paul Embrery bringen es auf den Punkt: „Willkommen im Progressivismus.“ Ist dies tatsächlich der „Fortschritt“, den wir wollen und den wir künftigen Generationen zumuten dürfen?