Weihnachtswunder in Wien

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Bettelverbot: Roter Stadtrat kopiert FPÖ-Programm

Sebastian Kurz dürfte ein – wenn auch nur eingeschränkt konkurrenzfähiges – Pedant gefunden haben: Peter Hacker, Sozialstadtrat der SPÖ Wien. Auch er plagiiert seit Neuestem munter das FPÖ-Programm, wenn auch mit gewissen Vorbehalten und gewiss mit weniger Erfolg.

So sprach sich der rote Parteifunktionär jüngst im „profil“ für ein Bettelverbot aus. Zwar nicht – wie längst erforderlich – für ein generelles Bettelverbot, sondern nur für ein beschränktes: „organisiertes Betteln“ soll untersagt werden. Wie der muntere Stadtrat zwischen organisierten und nicht organisierten Bettlern unterscheiden will, verriet er allerdings nicht.

Er meinte nur: „Wir wissen, dass es Gegenden in Rumänien gibt, von wo ganze Dörfer auf Betteltour fahren. Das kann ich als Stadtrat nicht akzeptieren.“ Oho, die bösen Rumänen zittern schon jetzt. Was aber heißt: „nicht akzeptieren“? Heißt das etwa Grenzkontrollen?

Man enthöre dem Statement übrigens nebenbei noch diesen nahezu unmerklichen sozialdeomkratischen Hochmut: „ich als Stadtrat“! So nach dem Motto: Ich als Herrscher Wiens. Irgendwie niedlich.

Im Standard präzisiert Hacker dann. Ein „generelles Verbot“ wolle er doch nicht. Denn: „Ich habe ultimativ und klar dargestellt, dass ein generelles Bettelverbot gegen Menschen gerichtet ist, und davon halte ich nichts.“ Aha, und ein beschränktes Bettelverbot ist nicht gegen Menschen gerichtet? Heißt das – oh mein Gott! – Betteltouristen sind keine Menschen? Herr Stadtrat! Das ist doch gar a bissl zu radikal! Nach so einer Entgleisung würden Sie selbst aus der FPÖ ausgeschlossen werden… Aber man seh es Ihnen nach – getreu der Devise: Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

Was aber treibt den Stadtrat zu einer so harten Ansage? Belagern die gefeuerten SPÖ-Mitarbeiter schon um Almosen bettelnd den Weg zum Rathaus? Oder fliegt in den nächsten Wochen der Rest der roten Mitarbeiter auch noch raus, sodass ein erhöhtes Bettelaufkommen befürchtet werden könnte?

Dominik Nepp (FPÖ) jedenfalls forderte unmittelbar darauf ein generelles Bettelverbot an „Hotspots“. Doch auch das ist zu wenig. Bettelei müsse in ganz Österreich bekämpft werden.

[Autor: A.L. Bild: www.wikipedia.org/Usien Lizenz: CC BY-SA 3.0]

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