Deutschlands roter Außenminister Maas – mitnichten ein begnadeter Textschreiber
Das renommierte Online-Kulturmagazin Perlentaucher fällt ein knallhartes Urteil und schreibt am 23. Jänner von einem erstaunlichen Wischiwaschi-Text von Merkels Kabinettskollegen Heiko Maas.
Schauen wir uns einmal Mass‘ Artikel in der Tageszeitung „Die Welt“ vom 22. Jänner genauer an. Der Titel Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Juden zu Sündenböcken gemacht werden verspricht einen spannenden Inhalt. Er schreibt (gerafft):
„… was wäre unsere Philosophie ohne die Gedanken Moses Mendelssohns oder Hannah Arendts? Was die Naturwissenschaft ohne Albert Einstein? Und wie viel ärmer wäre unser Leben ohne die Musik Gustav Mahlers, die Poesie Else Lasker-Schülers oder die Erzählungen eines Heinrich Heine oder Franz Kafka?“
Nun, das klingt ganz gut, wenngleich auch schon tausendmal so oder in ähnlicher Form geschrieben. Dann freilich verliert sich der Mann in Plattitüden, bloßen Vermutungen und hohlen Phrasen:
Da verheißt der Topos Wie Antisemitismus mit künstlicher Intelligenz bekämpft werden soll durchaus kreative Gedanken. Wer weiter liest, wird enttäuscht: Ein leeres Versprechen. Kein Wort von künstlicher Intelligenz. Maas belässt es bei einer Plattheit der Sonderklasse, einem Nona mit langem Bart: „Bildung ist das beste Mittel gegen Vorurteile und historisches Halbwissen.“
„Gedenkstätten, Museen und Bildungseinrichtungen, die sich mit dem Holocaust beschäftigen, brauchen verlässliche politische, aber auch finanzielle Unterstützung.“ Klartext: Maas wähnt sich da als Vorreiter. Bloß eines: Diese Forderung – so berechtigt sie auch ist – gehört zum festen Kanon der Politik.
Nach dem Zwischentitel Nicht schweigen, mehr Zivilcourage verkündet der deutsche Außenminister sein größtes Anliegen: „Wir müssen endlich … Hetze im Internet in den Griff kriegen.“ Klartext: Originell schaut anders aus. Es handelt sich dabei um eine Phrase, die unerlässlicher Bestandteil eines jeden politisch korrekten Geschreibsels ist.
„Der Schlüssel liegt in einer engeren Zusammenarbeit zwischen Plattformbetreibern, wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die am besten Fakten von Falschbehauptungen unterscheiden können. Hier bleibt noch viel zu tun.“
Im Klartext: Sicher, da bleibt noch viel zu tun. Nämlich für den Steuerzahler, der die in den Raum gestellten finanziellen Mittel erst einmal erarbeiten muss. Denn Maas fordert hier ziemlich unverhohlen mehr Steuergeld für Vereine, die linken Soziologen, Politologen und Sozialanthropologen für das Verfassen von – sagen wir es gerade heraus – Copy and paste-Analysen das tägliche Brot sichern. Für Menschen, die sich dabei das Recht herausnehmen, „richtig und falsch“ subjektiv zu entscheiden.
Fazit: Ob dem unbestritten höchst notwendigen Eintreten gegen Antisemitismus und den Bestrebungen um bessere Umgangsformen im Netz mit einem derart platten Artikel gedient ist bleibt dahingestellt.
[Autor: E.K.-L. Bild: Lizenz: CC BY-SA 3.0-de]