Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Jorge Franganillo Lizenz: CC BY 2.0
Der Niedergang der Credit Suisse bestätigt Kryptowährungs-Anhänger in ihrer Skepsis gegenüber dem traditionellen Finanzsystem.
Der Bitcoin, eine Kryptowährung, die ursprünglich als Antwort auf die globale Finanzkrise konzipiert wurde, erlebt derzeit einen beeindruckenden Aufschwung. Dies geschieht im Zusammenhang mit dem Debakel der zweitgrößten Schweizer Bank, der Credit Suisse, und stellt das traditionelle Banksystem in Frage.
Während die Banken in eine Krise stürzen, erleben Kryptowährungen wie Bitcoin einen enormen Aufschwung. Anhänger von Bitcoin und anderen digitalen Währungen feiern den Niedergang der Credit Suisse in den sozialen Medien und sehen sich in ihrer kritischen Haltung gegenüber dem traditionellen Finanzsystem bestätigt.
In den letzten zehn Tagen, seit dem Beginn der Bankenkrise in den USA, hat der Bitcoin um über 40 Prozent zugelegt. Aktuell liegt der Wert bei etwa 28.000 Dollar – ein Stand, den die Kryptowährung seit Juni letzten Jahres nicht mehr erreicht hatte.
Laut Rino Borini, einem Kryptoexperten und Dozenten an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ), könnte dies der „goldene Moment des Bitcoins“ sein. Er glaubt, dass immer mehr Menschen das bestehende System hinterfragen und sich ernsthaft überlegen, einen Teil ihres Vermögens in Kryptowährungen anzulegen, um es außerhalb des traditionellen Banksystems zu verwahren. Borini beobachtet auch eine starke Zunahme an Bitcoin-Adressen, was darauf hindeutet, dass die Menschen nicht nur nachdenken, sondern bereits handeln.
Bitcoin wurde 2008 als Reaktion auf die globale Finanzkrise angeblich von einer Person namens Satoshi Nakamoto entwickelt. Nakamotos Währung, der nach wie vor unbekannt ist, beweist sich immer wieder gegen das Bankwesen, Zentralbanken und Regierungen. Das dezentrale Bitcoin-System soll Unabhängigkeit garantieren, indem es den Menschen ermöglichte, den herkömmlichen Institutionen nicht mehr blind zu vertrauen. Laut Borini ist dieser Gedanke heute wieder brandaktuell.
Dennoch bleibt die Volatilität von Bitcoin ein großes Problem. Borini weist darauf hin, dass der stark schwankende Kurs ein Schwachpunkt der Kryptowährung ist. Er ist jedoch überzeugt, dass die Volatilität in Zukunft abnehmen wird, wenn mehr Menschen investiert sind. Allerdings könnte dies noch fünf bis zehn Jahre dauern.
Borini rät, eine Bitcoin-Investition langfristig zu betrachten. Wer kurzfristig Kryptowährung kauft, um eine Weltreise zu finanzieren, begeht seiner Meinung nach einen großen Fehler.