Das Ableben Benedikt XVI.: Was ein Gutmenschenmedium dazu meint

by admin2

Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Lene Lizenz: GNU-Lizenz für freie Dokumentation


Wie ein politisch korrektes Medium den Tod des emeritierten Papstes sieht

De mortuis nihil nisi bene (dt. Über die Toten soll man nur gut sprechen) gilt offenbar für die lachsfarbene Wiener Tageszeitung „Der Standard“ nur bedingt. Ein Beispiel dafür gibt das tendenziell anti-katholische Medium am letzten Tag des Jahres 2022 in einem Artikel über das Ableben des emeritierten Heiligen Vaters Benedikt XVI.

Nach dem neutralen Titel „Emeritierter Papst Benedikt XVI. im Alter von 95 Jahren gestorben“ folgt als Untertitel gleich Joseph Ratzinger blieb bei der Aufarbeitung zahlreicher Missbrauchsfälle in der Kirche Vieles schuldig … Auch die Zwischentitel konzentrieren sich auf das Negative: Späte Klage (gemeint ist eine solche bei Gericht), Missbrauchsfälle in Europa und in den USA, Verhängnisvolle „Regensburger Rede“, bis hin zu einem höhnischen „Deutscher Hirte“ oder „Deutscher Schäferhund“?

Vom Hinscheiden Benedikts ist bloß in einem kleinen Absatz am Ende des Textes näheres zu lesen. Gerade das, sollte man meinen, würde den Leser besonders interessieren; zum Beispiel vom genaueren Zeitpunkt des Todes (die Angabe des Tages ist etwas wenig), wer am Sterbebett anwesend war, wer Benedikt das Sakrament der Krankenölung gespendet hat. All das dürfte dem „Standard“-Schreiber keine Recherche wert sein. Wichtig sind für den Autor angebliche Verfehlungen des nun Hingeschiedenen, die im Rahmen einer Litanei fast genüsslich bis ins Detail  breitgetreten werden. Hier einige charakteristische Zitate:

Im Jänner 2022 belastete ein lange erwartetes Missbrauchsgutachten für das Erzbistum München-Freising den emeritierten Papst […] schwer.

Anschließend wurde ihm auch noch Falschaussage vorgeworfen […] Wenige Monate vor seinem Tod wurde der ehemalige Papst sogar noch von einem Missbrauchsopfer geklagt […] Der Skandal um pädophile Priester hatte aber nicht nur den Ruhestand von Benedikt belastet, sondern auch schon sein Pontifikat.

… auch in seiner Heimat und erst recht außerhalb Deutschlands verflog die Skepsis gegenüber dem bayrischen „Großinquisitor von Marktl am Inn“ nicht ganz.

Hier dürfte „Der Standard“ Teilen seiner Leserschaft recht weit entgegenkommen, denn kämpferischen Atheisten und Kirchenhassern war der hochintelligente und unbeugsame Benedikt XVI. stets ein Dorn im Auge. Ihm, dem glaubenstreuen Oberhirten, gilt vermutlich das, was linke Extremisten mitunter auf ihre Transparente schreiben: Unseren Hass, den könnt ihr haben.

Das könnte Sie auch interessieren