“Die Kirche braucht wieder mehr Konzentration auf Gott”

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Bilder: Wikipedia/Dierick Bouts Lizenz: Gemeinfrei


Bischof Richard Williamson über den fehlenden Glauben in der heutigen Kirche und die Zerstörung Europas durch die Massenzuwanderung

Exzellenz, mit Ostern feiern wir das höchste christliche Fest. Irgendwie wurde aber auch dieses, genau wie Weihnachten, mittlerweile kommerzialisiert. Was könnte die Kirche tun, um wieder den traditionellen Kern des Christentums in den Vordergrund zu rücken?
Bischof Richard Williamson: Die Lebenskraft der Kirche lebt von der Stärke und der Tiefe des Glaubens der Katholiken. 2023 ist die Korruption der Menschen bereits so weit fortgeschritten, dass nur mehr eine strenge göttliche Züchtigung jene Menschen, deren Seelen noch dazu fähig sind, zu ihm zurückgebracht werden können. In der Zwischenzeit müssen die Seelen hoffen, dass die Kirche wieder zum wahrhaften Gebet des Rosenkranzes zurückkehrt. Genau das hat die Gottesmutter 1973 in Akita in Japan verlangt. Sie hatte damals natürlich das heutige Problem vorhergesehen. Ihre damaligen Worte waren: „Betet den Rosenkranz für den Papst, für die Bischöfe und die Priester.” Die Zukunft der Kirche hängt von den katholischen Ministern des Herrn ab.

Bischof Richard ­Nelson ­Williamson, Jahrgang 1940, wurde am 30. Juni 1988 vom emeritierten Erzbischof Marcel Lefebvre gültig zum Bischof geweiht, und zog sich deswegen die Exkommunikation als Tatstrafe zu. Die Aufhebung der 1988 festgestellten Exkommunikation durch Papst Benedikt XVI. im Jahre 2009 löste Kontroversen auch innerhalb der Römisch-Katholischen Kirche aus, insbesondere, da Williamson den Holocaust kleingeredet hatte. Am 24. Oktober 2012 schloss ihn die Pius-Bruderschaft wegen Ungehorsams als Mitglied aus. Am 19. März 2015 weihte Williamson unerlaubt Jean-­Michel Faure und am 19. März 2016 den Prior des Benediktinerklosters Santa Cruz in Nova Friburgo, Tomás de Aquino OSB, zu Bischöfen. Mit dieser Weihe 2015 zog sich Williamson von Papst Franziskus erneut die Exkommunikation zu.

Die Theologin Regina Polak von der Wiener Universität hält die Geburt Jesu eher für eine „fromme Legende” als für die Menschwerdung Gottes. Das Nächste, was in Zweifel gezogen wird, wird wahrscheinlich die Auferstehung sein. Was ist dem gegenüber zu entgegnen?
Bischof Williamson: Diesen „Theologen“ muss man mit unmissverständlichen Worten klar machen, dass sie wieder einmal auf ihre Knie fallen sollten, um den Rosenkranz zu beten. „Gott schüttet seine Gnade über die Unbedeutenden und Niedrigen aus und er lehnt die Stolzen ab“… sagt das heilige Schriftwerk. „Theologen“ haben in großer Zahl den Hochmut des modernen Menschen übernommen und den Glauben verloren. Lehrstätten „moderner universitärer Theologie” sind Schachspiele geistlicher, intellektueller und moralischer Korruption geworden. Das ist etwas für einige wenige Jungen, aber nichts für Mädchen.

Einer der wichtigsten Punkte, die den römisch-katholischen Glauben unterminieren, ist die Überlegung, dass man damit die Juden vergrämen könnte. Schließlich wurden sie ja über lange Zeit vom Vatikan für den Tod Christi verantwortlich gemacht. Dies auch, nachdem dieser Punkt beim Zweiten Vatikanum ja gehörig revidiert worden war. Wie ist Ihre Position dazu?
Bischof Williamson: Seitdem die Juden (und nicht die Römer) sich dafür entschieden hatten, sich selbst zu den Rädelsführern der Kreuzigung unseres Herrn Jesus Christus aufzuschwingen, werden sie von der Schrift und den Kirchenvätern sowie in der kirchlichen Tradition kollektiv, wenn man von einigen Ausnahmen absieht, für die klügsten und resolutesten Gegner des Kreuzes Christi und seiner einzig wahren Kirche angesehen. In diesem Zusammenhang und auch noch im Zusammenhang mit zahlreichen anderen Punkten brach Vatican II (1962–1965) mit der katholischen Tradition. Darin, und man kann es mit Recht behaupten, hatte die kirchliche Tradition recht und Vatikan II unrecht. Nichtsdestotrotz hat die wahre Kirche Gottes verboten, die Juden zu hassen, statt dessen soll sie sie bekehren. Denn wenn sie nur den Stolz auf ihre Rasse überwinden könnten, würden sie zu herausragenden Dienern Gottes werden. Leider aber gehören sie im Augenblick noch zu den größten Feinden der Kirche.

Seit dem Tod Benedikt XVI. ist Papst Franziskus der einzige Führer der Katholischen Kirche. Was kommt da in der nächsten Zukunft aus Rom auf uns zu?
Bischof Williamson: Leider müssen wir in der nächsten Zukunft nur immer Schlechteres von den offiziellen Führern der Kirche erwarten. Ihre Gedanken befinden sich im festen Griff des Modernismus und ihre Handlungen werden vom „Judeo-Masonismus“ (jene Juden und Freimaurer, die der Leitline der modernen Welt folgen) geprägt.

Dezentralisierung, mehr Rechte für die Bischöfe und weniger Macht für den Papst ist eine der Neuerungen seit Franziskus. Halten Sie das für den richtigen Weg, um die Kirche an die jetzige, aktuelle Welt anzupassen?
Bischof Williamson: Die Kirche zu dezentralisieren, bedeutet, sie demokratisch zu machen. Eine demokratische Kirche ist viel stärker auf Menschen zentriert. Das, was die Kirche allerdings heutzutage braucht, ist wieder eine Konzentration auf Gott, nicht eine auf den Menschen. Sie braucht Kirchenleute, die vollständig vom Glauben erfüllt sind. Ich kann nur wiederholen: „Betet den Rosenkranz für den Papst, für die Bischöfe und für die Priester.“

„Leider müssen wir in der nächsten Zukunft nur immer Schlechteres von den Führern der Kirche erwarten.“

Wie auch immer, braucht die Kirche überhaupt Modernisierung oder was könnte man sonst machen, um ihre Position in der Welt zu verbessern?
Bischof Williamson: Da gibt es einen Vergleich: Die Welt ist ein rasant fließender, gefährlicher Fluss, indem ein Mensch (die Kirche) gerade zu ertrinken droht. Um ihn zu retten, muss ich mit einem starken Seil (Gottes Wort) ans solide Ufer (der Tradition) gehen. Dieses Seil im festen Griff haltend, kann ich es dann dem Ertrinkenden zuwerfen. Wenn ich aber in den Fluss springe (die moderne Welt) wird das Seil unbrauchbar und die Folge ist, dass wir beide ertrinken. Vatikan II ist in den Fluss gesprungen, es kann die Welt nicht retten und wird so mit ihr ertrinken.

Wir erleben derzeit eine Verschiebung in der Anzahl der Gläubigen von Europa hin zu den Ländern in Afrika und Südamerika. Was könnte man tun, um die Kirche für Europäer wieder attraktiver zu machen?
Bischof Williamson: Die Kirchenleute müssen wieder von Gott erfüllt sein, mit Glauben, Hoffnung und Barmherzigkeit. Das muss in ihnen brennen. Wie es in den zwölf Aposteln gebrennt hat. Die heutige Welt kann sie dafür hassen, sie können sogar in ihr deswegen umkommen, aber ihr für Christus vergossenes Blut wäre der Samen für eine wieder erweckte Kirche.

Wie bedeutend erachten Sie die Zuwanderung von Mohammedanern in das (frühere) Abendland? Moscheen und Minarette sieht man in der Zwischenzeit in allen größeren Städten Europas. Und ihre Zahl wächst praktisch jeden Tag. Sind die christlichen Religionen verurteilt, für kommende Generationen bei uns zu Minderheiten zu degenerieren?
Bischof Williamson: Die Massenzuwanderung nach Europa in den letzten Jahren wurde organisiert und bezahlt von Feinden Gottes, um Europäische Nationen zu zerstören, dass sie die Welt nicht weiter evangelisieren können, wie es der Wille Gottes ist. Würden sich die Europäer wieder Gott zuwenden, würden die Zuwanderer sich entweder von selbst dem wahren Glauben zuwenden, oder sie würden Europa wieder verlassen.

In welche Richtung wird sich der Vatikan entwickeln? Gibt es für ihn die Möglichkeit der Erholung, auch in der Frage des Nachwuchses?
Bischof Williamson: Der heutige Vatikan bewegt sich derart schnell in die falsche Richtung, dass es nur mit einem Gottes-Akt möglich sein wird, den Augias-Stall auszumisten. Andernfalls ist der Vatikan unwiederbringlich verloren, ohne dass Hoffnung bestünde für die Erholung in der Priesterschaft. Aber Gott ist Gott und Er wird einschreiten, um seine Kirche zu retten, wann immer er das für richtig hält: „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit.

„Die Massenmigration wird von den ­Feinden Gottes organisiert und bezahlt, um Europa zu zerstören.“

Wäre die Abschaffung des Zölibates für Priester, die Diskussion darüber ist gerade im Gange, eine Möglichkeit dazu?
Bischof Williamson: Den Zölibat abzuschaffen, wäre genau die falsche Lösung zur Behebung des Priestermangels. Hätten die Priester nur einen starken Glauben, wäre der Zölibat nur ein kleines oder gar kein Problem für sie. „Betet den Rosenkranz für den Papst, für Bischöfe und Priester“, sagt unsere Liebe Frau. Hier liegt der Schlüssel für eine Erholung der Mutter Kirche. Und das kann natürlich auch jeder Katholik in gleicher Weise tun. Es sollen darüber hinaus auch Nicht-Katholiken diese Absicht im Gebet verfolgen, denn die ganze Welt hängt vom Wohl der Katholischen Kirche ab, genau wie sie von Gott abhängig ist.

Was sind Ihre persönlichen Absichten, den Glauben betreffend? Was wird mit der traditionellen Geistlichkeit in Europa passieren?
Bischof Williamson: Stets mit der Gnade Gottes und niemals ohne sie werde ich weiterhin versuchen, Seelen wieder zu dem wahren Gott zurückzubringen, den sie mittlerweile vernachlässigen. Die traditionelle Geistlichkeit wird, so gut sie kann, weiterhin Gott dienen. Und das trotz der schwierigen Umstände, in denen sie sich befindet. Der Schwierigste ist wohl, dass die Tradition von den modernen Kirchenleuten, die ja die offiziellen Minister Gottes zu sein scheinen, verteufelt wird. Die Mutter Gottes hat mit der bereits mehrfach angeführten Empfehlung des Rosenkranz-Gebets einen ganz besonderen Segen, für all jene, die ihr Folge leisten. Sie fordert dies, weil Sie mit diesen Gebeten von ihrem göttlichen Sohn die ewige Rettung für zahlreiche Seelen erlangen kann, die sonst für immer verloren wären.

Das Gespräch führte Walter Tributsch.

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