Den USA gehen offenbar in nächster Zeit die Waffen aus

by admin2

Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/U.S. Department of Defense Current Photos/Lance Cpl. Cody Ohira/2nd Marine Aircraft Wing Combat Camera Lizenz: public domain


Stößt der militärisch-industrielle Komplex an seine Grenzen?

Niemand hat dem Selenski-Regime derart viele und wirksame Waffen geliefert wie die US-Amerikaner. Vor einigen Tagen kündigt Joe Biden ein weiteres Rüstungspaket für drei Milliarden US-Dollar an, um die ukrainische Armee noch stärker zu unterstützen. Zuvor hatten die USA seit dem Amtsantritt des derzeitigen Präsidenten Waffen im Wert von annähernd elf Milliarden US-Dollar an Kiew geliefert.

Der politische Wille und auch genügend Geld sind in Washington vorhanden, aber jetzt gibt es Anzeichen für einen Engpass: Für einzelne Waffensysteme wird die Munition knapp. Die Amis haben bisher über 100 Haubitzen und rund 800.000 Stück der dazu passenden 155-mm-Munition geliefert, um Putins Artillerie im Donbass die Stirn zu bieten. Doch nun gehen die Vorräte an Munition zur Neige. Laut einem Mitarbeiter des US-Kriegsministeriums sind die Bestände an 155-mm-Munition auf ein bedenkliches Minimum geschrumpft.

Washington hat zudem 7.000 Panzerabwehrraketen des Typs Javelin an die Ukrainer geliefert, das ist ein Drittel des Gesamtbestandes. Von den schultergestützten Flugabwehrraketen des Typs Stinger – bekannt aus dem Afghanistan, wo sie den Sowjets das Fürchten lehrten – haben die USA schätzungsweise ein Viertel der Vorräte an die Selenski-Leute weitergeleitet.

Sollte Washington in einen anderen großen Konflikt verwickelt werden, etwa mit Rotchina wegen Taiwan oder wegen eines Angriffs des Kim-Regimes auf Südkorea, dann werde es kritisch für die westliche Vormacht.

An sich ist das eine gute Nachricht für die US-Rüstungsindustrie und deren Aktionäre. Freilich: Da Produktionslinien für einzelne wichtige Komponenten eingestellt wurden, kann es im schlechtesten Fall Jahre dauern, um diejenigen Waffen zu ersetzen, die man auf das osteuropäische Schlachtfeld geschickt hat.

Mit anderen Worten: Die Produktion nun schnell hochzufahren, ist nicht einfach. Als Folge der Pandemie gibt es immer noch spürbare Lieferkettenprobleme. In einer einzigen Javelin-Rakete stecken 250 Mikroprozessoren. Die Steigerung bestehender Kapazitäten – etwa durch den Bau neuer Fabriken oder Fertigungsanlagen – braucht ebenfalls Zeit. Bei komplexeren Waffensystemen wie Drohnen sind die Lieferfristen noch länger.

Fazit: Sollte der Krieg in der Ukraine mit unverminderter Intensität weitergehen wie in den ersten sechs Monaten, könnte die amerikanische Rüstungsindustrie an ihre Grenzen stoßen. Freuen wird das Peking, Pjöngjang und Teheran – dort hat man angesichts des US-Dilemmas weitgehend freie Hand, um zur Offensive überzugehen.

Das könnte Sie auch interessieren