Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/ANTI.USL L
Der SPÖ ist offenbar eine österreichische Werbeagentur nicht gut genug
Na, da schau‘ her! Die SPÖ mit ihrem Dreigestirn Rendi-Wagner, Deutsch und Leichtfried (Letzterer gilt als intellektuelles Rückgrat der Parteiführung, zeitgeistig heißt das Mastermind, auf Deutsch: Superhirn), die SPÖ also, die schon in den letzten Wahlkämpfen mit ausländischen Beratern gehörig auf die Nase gefallen ist – man denke da an die leicht schräge und auf viele irgendwie halbseiden wirkende Figur des Herrn Tal Silberstein –, gibt zwar den Spruch Wir sind stolz auf Österreich von sich, aber auch diesmal reicht es nicht für ein Engagement einer heimischen Werbeagentur. Sondern man setzt auf eine Firma aus Norddeutschland, genauer gesagt auf die Agentur BrinkertLück aus dem schönen Hamburg.
Aus deren Werkstatt dürfte auch die fatale Schnitzel-Idee kommen. Mit dem hatschert daherkommenden Text Ohne Brösel wäre es nicht ein Schnitzel. So spricht man vielleicht im schnoddrigen Hamburg (dafür bekannt ist die Schreibweise des Hamburger Magazins „Der Spiegel“), aber nicht hierzulande. Da sagt man halt einfach „Ohne Brösel wäre das kein Schnitzel“. Und überhaupt: Was soll die Schnitzel-Farbe braun bei einer roten Partei? Eine Agentur müsste wissen, dass dies eher missverständliche Assoziationen auslöst. Oder ist das gewollt?
Während sich die Freiheitlichen auf die Interessensvertretung finanziell schwacher Bürger konzentrieren, glaubt die rote Partei, sie müsse weiterhin in Bobo-Gefilden wildern, also auf Themen wie Gender-Schreibweise, kulturelle Aneignung und politisch-korrektes Sprechen setzen, die einen Durchschnittsbürger kaum interessieren, weil es ihm beim Bezahlen der Strom- und Gasrechnung kaum behilflich ist.
Für eine Diplomaten-Gattin (der Ehemann war Botschafter in Israel) wie Joy Pamela Rendi-Wagner, die in der noblen Wiener Innenstadt residiert und ihre Kinder in eine ebenso noble Privatschule schickt, ist freilich die Gasrechnung kein Thema, das einem graue Haare verursacht. Ach ja: Rendi-Wagner, die natürlich für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs kämpft, verhält sich im Alltag ganz anders: Die fürsorgliche Mutter bringt ihren Nachwuchs – CO2 hin, Klimawandel her – mit dem Privat-PKW in die Schule. Sie könne doch ihren Kindern nicht zumuten, mit der Straßenbahn zu fahren …
Sich selbst kann die angebliche Arbeiterführerin Pamela keinen wirklich erholsamen Urlaub in einem der oberitalienischen Badeorte (vulgo Hausmeisterstrand) zumuten. Nein, es muss der piekfeine Club 55 in Saint-Tropez an der Côte d’Azur sein.
Ein wenig erinnert das Auseinanderklaffen zwischen Wort und Wirklichkeit an die ehemalige SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Die ging einst hart mit Privatspitälern ins Gericht, während sie gleichzeitig privatversichert war. Übrigens: Die einstige proletarische Vorkämpferin Wehsely, nun auf der Lohnliste des Siemens-Konzerns, bewegt sich in genau demselben elitären Milieu wie die Pamela – zum Beispiel als Gast, pardon: Gästin, beim Nobeltreff Steirereck am Pogusch, wohin sich so manch hungrige Promi mit dem Hubschrauber bringen lässt. Wehsely speist am Pogusch und – das können sich nur wenige leisten! – nächtigt gemeinsam mit Lebensgefährten Andreas Schieder in einem der zum Steirereck gehörenden Chalets. In guter steirischer Bergluft. Meiner Seel‘, die paar Hundert Euro für eine Nacht. So etwas begleichen die Genossen aus dem roten Parteiadel mit einem lässigen Griff in die Portokasse. Noblesse oblige …