Gesinnungsterror in den USA

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16 Jahre Haft für angezündete Regenbogenflagge

Im US-Bundesstaat Iowa wurde kürzlich ein 30-Jähriger Mann zu einer Haftstrafe von 16 Jahren verurteilt. Der Grund: Er hatte eine Schwulenflagge von einer Kirche entfernt und vor einem Rotlicht-Lokal angezündet.

Eine homosexuelle Pastorin hatte über dem Portal der Kirche ihrer Gemeinde in Des Moines eine Regenbogenflagge angebracht. Die LTGB-Flagge solle als Zeichen der Toleranz ein friedvolles Miteinander aller „sexuellen Orientierungen“ symbolisieren. LTGB steht übrigens für „lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer“.

Der vernünftige 30-Jährige empfand sich dadurch in seinem Glauben verletzt und riss das bunte Ding von der Kirche. Anschließend zündete er es vor einem Strip-Lokal an. Bloß eine symbolische Geste, eine Art Protest gegen den amerikanischen Sitten- und Werteverfall – es gab keine Verletzten.

Ein Geschworenengericht jedoch sprach den Mann infolgedessen wegen einer „Brandstiftung“ in Tateinheit mit einem „Hassverbrechen“ schuldig. Hassverbrechen deshalb, weil sich die Tat laut Staatsanwältin gegen die „sexuelle Orientierung von Menschen“ richte. Er fasste 16 Jahre (!) aus.

Die Frage, warum die Pastorin diesen bunten Stofffetzen nicht über ihrem privaten Hauseingang aufhängt, blieb unbeantwortet. Ebenso unbeantwortet blieb, warum die Pastorin keine Strafe wegen „Gotteslästerung“ oder „Herabwürdigung religiöser Lehren“ – so es das in den USA überhaupt gibt – ausfasste. Und zu guter Letzt blieb auch unbeantwortet, wieso die Kirche keine Konsequenzen zieht.

Nicht unbeantwortet blieb allerdings die Frage, was denn die Pastorin vom Schuldspruch halte. Sie zeigte sich zufrieden und begrüßte die harte Konsequenz gegen ein „von Bigotterie und Hass getriebenes Verbrechen”. Von Vergebung dürfte die Dame wohl noch nichts gehört haben … – obwohl’s im Grunde gar nichts zu vergeben gibt.

[Autor: A.L. Bild: www.wikipedia.org/Phi Lizenz: ]

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