Joe Biden verscherzt es sich mit seiner Wählerschaft

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/The White House Lizenz: public domain


Plötzlich sind Fracking und Schiefergas wieder en vogue

US-Präsident Bidens dürfte mit dem von ihm verhängten Erdölembargo gegen den Kreml ein ziemlicher Schnitzer passiert sein. Um Ersatz für das russische Öl (und auch Gas) zu kriegen, hat Sleepy Joe beim  venezolanischen Schmalspur-Caudillo Nicolás Maduro angeklopft. Doch wider Erwarten ziert sich das bisher verachtete Schmuddelkind, vermutlich um Wladimir Putin nicht zu verärgern. Bekanntlich erhält Venezuela von Russland Militärhilfe, auch gemeinsame Manöver sind gang und gäbe.

Auch in Saudi-Arabien holte sich der amerikanische Präsident eine Abfuhr: Die Saudis weigern sich schlicht, ihre Ölproduktion zu erhöhen. Eine letzte Hoffnung waren die Iran-Verhandlungen in Wien. Bei deren günstigen Ausgang könnte, so seine Hoffnung, doch wieder das reichlich sprudelnde Erdöl der Mullahs in Richtung Amerika fließen. Aber jetzt liegen die Verhandlungen infolge russischer Garantieforderungen auf Eis. Wieder Pech für Biden.

In seiner Verzweiflung setzt der Mann im Weißen Haus auf heimisches Schieferöl. Damit wird die bisher verpönte Fracking-Industrie wieder salonfähig, gilt das Verfahren ja als besonders riskant wie auch umweltschädlich und ist sozusagen der Gottseibeiuns der politisch korrekten Klima- und Umweltschützer.

Da scheint Biden nicht zu beeindrucken. Offensichtlich spielen ökologische Aspekte nur noch eine untergeordnete Rolle, wenn es darum geht, den politischen Gutmenschen von heute im kühlen Vorfrühling das Haus möglichst günstig zu wärmen. Die Fracker sollen mehr Öl und Gas fördern, um so die Preise nicht durch die Decke gehen zu lassen.

Der Präsident, hin und wieder leicht desorientiert, ärgert sich: Sie haben 9.000 Genehmigungen für Bohrungen im Land, die bereits erteilt wurden, und – lassen Sie es mich ganz klar sagen – sie nutzen diese jetzt nicht für die Produktion.

Was der Mann offenbar verschlafen hat: Fast die Hälfte des gesamten im US-amerikanischen Inland geförderten Erdöls kommt aus den Bundesstaaten Texas und Neu-Mexiko, wo nicht bloß konventionell Erdöl gewonnen, sondern auch fleißig gefrackt wird. In den letzten Monaten verdoppelte sich die Anzahl der Bohrgeräte.

Mit seiner Forderung nach mehr Schieferöl-Produktion samt den damit einhergehenden Schäden für die Umwelt verärgert Joe Biden einen Teil der Wählerschaft der Demokratischen Partei, also diejenigen, die in politisch korrekter Manier umweltbewusst sind und nach den Vorgaben der Heilsbringerin Greta Thunberg den Klimawandel bekämpfen. Man wird sehen, wie sich das bei den im November anstehenden Ergänzungswahlen für Senat und Repräsentantenhaus auswirkt.

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