Kohl vs. Altmeier

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Alte Schule vs. Muttisöhnchen

Die Wogen nach dem Mittwoch gehen nach wie vor hoch. Personen, welche auf Einladung der AfD das Reichstagsgebäude besucht haben, um dort als alternative Medienvertreter ein Stimmungsbild vor der Abstimmung über das Virus-Regime-Ermächtigungsgesetz aufzunehmen, werden schweren Vorwürfen ausgesetzt.

Es ist zu einer Überschreitung zwischen der Funktion als Journalist und der Funktion als Aktivist gekommen. Eine lässliche Sünde angesichts der Emotionen über die Kaltschnäuzigkeit der Bundestagsabgeordneten. Nicht nur gegenüber dem Bürger, gegenüber kritischen Medien wie gegenüber Oppositionsabgeordneten. Und eine lässliche Sünde im Verhältnis zu der Erzählung, die die Mainstreammedien gewählt haben.

Abgeordnete wurden genötigt, unter Druck gesetzt und von ihrer freien, demokratischen Entscheidung abgehalten. Bzw. versucht abgehalten zu werden. Ein Anschlag auf die Demokratie.

Ein kurzer Blick ins Archiv demonstriert die Scheinheiligkeit besagter Erzählung. Der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl erzählte in den sogenannten „Kohl-Protokollen“, dass er mehr als einmal mit erzürnten Bürgern konfrontiert war, die ihm vors Schienbein traten. Kohl antwortete entsprechend robust. Er legte sein gesamtes, beachtliches Gewicht in die Auseinandersetzung und stieg besagten Demonstranten auf die Füße…

Auch die Bilder von Kohl – in Rage geraten – ob drei Dutzend Protestanten, welche ihn 1991 mit Eiern und Gemüse bewarfen, sprechen eine andere Sprache. Kohl musste durch die Sicherheitsleute nicht von den Demonstranten abgeschirmt werden, sondern Kohl musste durch die Sicherheitsleute von den Demonstranten getrennt werden…

Der derzeitige Wirtschaftsminister Altmaier kämpft in der gleichen Gewichtsklasse wie Kohl. Aber ihm fehlen offenkundig Kampfgeist, persönliche Autorität wie Mut. Andernfalls würde eine Dame, die von kritischen Fragen zu kritischen Vorwürfen wechselt, nicht eine demokratiepolitische Krise in der Berliner Blase auslösen können.

Tempora mutantur et nos in illis…

[Autor: G.B. Bild: Wikipedia/RudolfSimon Lizenz: CC BY-SA 3.0]

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