Die Order, statt der hochgelobten FFP2-Maske jetzt wieder eine herkömmliche „Maulwindel“ zu tragen, hat auf jeden Fall ein neues Berufsbild erschaffen: Das des Nasenwarts!
Denn wo die FFP2 dank ihres zwingenden Metallbügels fest auf dem Nasenbein des Trägers zwickt, kann ein ordinärer Stofffetzen, zumal wenn nicht von Hygiene Austria verpackt, schnell einmal verrutschen. Und schon ragt der Riechkolben frech ins Freie, bereit, die vermeintliche Virenlast ungebremst unters Volk zu schleudern.
Doch keine Sorge, die Hilfe naht sofort! Ein Nasenwart, egal ob haupt- oder ehrenamtlich, wird sogleich den fahrlässigen Delinquenten eindringlich belehren, wie die „Mini-Burka“ korrekt das Gesicht zu verhüllen hat. Ein gebieterischer Satz des Zugbegleiters, eine zackige Geste der kahlgeschorenen Security im Shopping Center oder ein tadelnder Blick der ältlichen Pensionistin, und schon hat der Missetäter seine Untat bereut und versucht sich in Wiedergutmachung – zumindest für die nächsten 5 Minuten.
Und nicht nur virustechnisch ist der Nasenwart ein Segen, auch soziologisch bringt dieser Beruf viel Positives. So können endlich auch Menschen, die bisher zu jedem freundlich sein mussten oder schlicht nichts zu melden hatten, ihrer Verzwergung entrinnen und ein paar Augenblicke persönlicher Macht genießen. Ein wahrhaft genialer Streich, der viele Psychosen verhindern dürfte.
Nun gibt es allerdings auch Experten, die glauben, ein Nasenwart sei von echter Sorge vor Ansteckung getrieben. Dann wollen wir hoffen, dass diese wenigstens Lotto spielen. Denn die Zahlen zeigen mittlerweile: Die Wahrscheinlichkeit, einen satten Fünfer zu gewinnen. ist höher als an Corona zu erkranken.
[Autor: U.K. Bild: Tmaximumge form PxHere Lizenz: -]