ORF-Burschenschafter-Doku: Polemisch und unkundig

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Die ORF-Doku über die farbentragenden Studentenverbindungen Burschenschaften und CV, deren Ausstrahlung angeblich über Monate verzögert wurde – warum eigentlich? -, ging dieser Tage über den Bildschirm. Da erwiesen sich die Doku-Macher des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als ebenso voreingenommen wie in der Sache unkundig. Als Experten griff man – no na – auf den Berufsantifaschisten Weidinger von Dokumentationsarchiv und auf den Grazer Historiker Dieter Binder zurück. Letzterer als Angehöriger einer nicht farbentragenden katholischen Korporation erwies sich natürlich auch als Kritiker der Burschenschaften. Aus den Reihen derselben meldeten sich zwei Vertreter der Wiener Akademischen Burschenschaft Libertas zu Wort. Andere, den Phänomen Korporationen eher positiv gegenüberstehende Fachleute vermied man offenbar zu kontaktieren.

Und da wurde natürlich in erster Linie die Nähe der österreichischen Burschenschaften zum Nationalsozialismus breitgetreten, der Antisemitismus eines Georg Ritter von Schönerer und der Einfluss der Burschenschafter auf die gegenwärtige Freiheitliche Partei.

Die wirkliche Bedeutung und die Wertigkeit des Korporationsstudententums wurde in keiner Weise angesprochen. Polemik und Diffamierungen standen im Vordergrund, und warum es zur langen Verzögerung der Ausstrahlung kam – nur wegen eines blutigen Bildes des gegenwärtigen FPÖ-Klubdirektors nach einer Mensur – bleibt letztlich auch ungeklärt.

Die ORF-Doku walzte nur die lange bekannten Ressentiments gegen die ach so bösen Burschenschaften aus.

[Autor: A.M. Bild: www.wikipedia.org/Thomas Ledl Lizenz: CC BY-SA 3.0 AT]

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