Oskar Lafontaine fordert Abkoppelung Europas von den USA

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Autor: B.T. Bild: Wikipedia/DIE LINKE Lizenz: CC BY 2.0


Führende Politiker der Ampel-Koalition seien „treue US-Vasallen“

Klare Worte fand Oskar Lafontaine in einem in der „Berliner Zeitung“ erschienen Gastbeitrag. Darin machte der ehemalige SPD- und Linke-Politiker auf die Hintergründe des Ukrainekonflikts aufmerksam, und zwar auf das „Selbstverständnis der USA, sie seien eine auserwählte Nation mit dem Anspruch, die einzige Weltmacht zu sein und zu bleiben“.

Und spätestens mit dem Maidan-Putsch 2014 hätten die USA gezeigt, dass sie nicht bereit waren, auf die Sicherheitsinteressen Russlands Rücksicht zu nehmen: „Sie setzten eine US-Marionettenregierung ein und taten alles, um die Streitkräfte der Ukraine in die NATO-Strukturen einzubinden.“ Lafontaine verweist auch auf die Kubakrise 1962, als die USA wegen der Stationierung sowjetischer Atomraketen auf Kuba einen Atomkrieg riskierten.

Hart geht Lafontaine mit Deutschland ins Gericht, das „kein souveränes Land“ ist. Die führenden Politiker der Ampel-Koalition wie Bundeskanzler Scholz (SPD), Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Haben (beide Die Grünen) sowie Finanzminister Lindner (FDP) sind für den 78-Jährigen „treue US-Vasallen“, und CDU-Chef Merz ein „treuer Atlantiker“.

Lafontaine schreibt, „die deutsche Außenpolitik schadet den Interessen unseres Landes und ist kein Beitrag zum Frieden in Europa“. Er fordert die Abkoppelung Europas von den Vereinigten Staaten und die Einnahme einer vermittelnden Funktion zwischen den rivalisierenden Weltmächten. Deutschland und Frankreich hätten seiner Meinung nach das Potenzial, eine eigenständige europäische Außen- und Sicherheitspolitik aufzubauen.

Zum Abschluss seiner Ausführungen verweist Lafontaine auf den großen Profiteur des Ukrainekonflikts und der für Europa selbstmörderischen Sanktionen gegen Russland hin: „Europäische Industriebetriebe sind dabei, abzuwandern und neue Niederlassungen in den USA zu gründen. Auch die Riesenaufträge für die US-Rüstungsindustrie und die exorbitanten Gewinne, die die umweltschädliche US-Fracking-Industrie einfährt, zeigen überdeutlich, wem dieser Krieg und die Sanktionen nützen.“

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