Othmar Karas nach Rückzug: Kein Parteiaustritt, obwohl die ÖVP seiner Meinung nach die Mitte verlassen hat.

by John Tuscha

Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Foto-AG Gymnasium Melle Lizenz: CC BY-SA 1.0 DEED


Der EU-Spitzenpolitiker Othmar Karas teilte in einer „persönlichen Erklärung” für Donnerstag um 11 Uhr mit, dass er nicht mehr für die EU kandidieren werde, die ÖVP aber nicht verlasse, obwohl diese nichts mehr mit der Europapartei, die er mitgegründet hatte, zu tun habe.

Karas’ Verhältnis zu seiner Partei, der ÖVP, ist seit geraumer Zeit angespannt. Insbesondere in Fragen der Migration vertritt er eine Position, die sich stark von der seiner Partei unterscheidet. Trotz seiner Differenzen mit der ÖVP war er sich der Unterstützung von Erhard Busek und auch anderer ehemaliger ÖVP-Politiker gewiss und hat damit in der Vergangenheit stets Stimmen für die Partei gesichert.

Othmar Karas’ jüngste Ankündigung lässt die politische Landschaft in Österreich aufhorchen. Für viele ist er das Gesicht des links abdriftenden, EU-verliebten ÖVP-Politikers. Während seine Auseinandersetzungen mit der Parteilinie nicht neu sind, könnte seine Entscheidung weitreichende Folgen für die politische Szenerie haben. 

Nachdem die EU-mit ihren Chaos-Entscheidungen und dem dahin schwächelnden Euro  in Österreich immer unbeliebter wurde und die linke Seite mit Babler, den Grünen, den NEOS, der Bierpartei und den Kommunisten in Österreich ohnehin überstark besetzt ist, bleibt für weitere Linksüberholer in der ÖVP kein Platz mehr. Es ist, obwohl hypothetisch, ziemlich sicher, dass die brustschwache ÖVP für die Europawahl Karas ohnehin nicht mehr aufgestellt hätte.

Er dürfte also diesem „Schlag“ wohl vorausgekommen sein, um sich eine Blamage zu ersparen. Dazu kommt, dass die ÖVP ohne ihn in einer führenden Position bei der kommenden Nationalratswahl bessere Chancen haben wird und weit weniger Angriffsflächen bietet als mit ihm und seiner EU-Vernarrtheit.

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