Personifizierung des Fair Play

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Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Washington Oxi Day Foundation Lizenz: CC BY-SA 2.0


Ehemaliger US-Präsidentschaftskandidat Bob Dole gestorben

Die ewigen „Zweiten“ der Menschheitsgeschichte, wie Joachim Fernau einst über Pompeius geschrieben hat. Es gibt sie. Dauerhaft standen sie im Schatten der „Ersten“, obwohl ihre Leistungen lediglich wenig nachstanden oder sie einfach nur Pech hatten.

Giovanni Caboto ging in die Geschichte ein als John Cabot. Hätte der englische König seinem Drängen eher nachgegeben, wäre er vor Cristobal Colon, welcher als Christoph Kolumbus Welthistorie schrieb, nach Amerika gelangt. Ihre Theorien waren die Gleichen. So aber wurde John Cabot der Entdecker von Neufundland. Und nicht von ganz Amerika.

Oder die beiden Erfinder des Düsentriebwerks. Der Deutsche brachte die Messerschmitt 262 eher in die Luft, als der Brite seine Gloster Meteor. Beide schlossen nach dem Krieg Freundschaft. Pars pro toto für ihre Nationen.

So ähnlich erging es Bob Dole. 1976 unterlag er als „Running Mate“ von Gerald Ford Jimmy Carter und Walter Mondale. 1980 Reagan und 1988 Bush sen. in den Vorwahlen. 1996 Bill Clinton.

Dennoch konnte er auf eine tadellose Karriere zurückblicken. Frei von Illoyalitäten und Intrigen.  1923 in Kansas geboren, als Sohn eines Kaufmannes, diente er seinem Land bei den 10th Mountains. Schwer verwundet schaffte es der junge Offizier dennoch zu genesen. Zwei Purple Hearts zeugen hiervon.

Manchmal ist es wirklich einfach nur Pech. Und nicht einem Mangel von Kompetenz oder Charakter geschuldet. Trotzdem nicht verbittert oder intrigant oder illoyal geworden zu sein, zeugt von der wahren Größe dieses Mannes.  Vielleicht ist das einer der Gründe, warum Bob Dole als einer der wenigen Parteigranden beim Parteitag 2016 öffentlich seine Unterstützung für Donald Trump bekundete. Zuvor empfahl er sich für Jeb Bush. Fair Play at his Best.

Unterdessen sinken Kolumbus, Lee, Stonewall Jackson, Lewis und Clark in den Staub. Die Realisten verfechten Fair Play und Kabinettskriege, während die Idealisten Utopien und Vernichtungskriege propagieren. Erstere gelten als Naive. Das ist ein Paradoxon…

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