Ruhrgebiet: Hetzjagd auf Polizisten

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Ein spätsommerlicher Tag. Vier Polizeibeamte in Zivil genießen ihren Feierabend. Ein vormals erwischter Dieb kommt vorbei. Er beginnt eine „Unterhaltung“. Er wird weiter verwiesen. Er kehrt zurück. Nicht alleine. Sondern in Begleitung von zehn bis fünfzehn weiteren Personen.

Das vorläufige Ergebnis: vier verletzte Polizeibeamte. Prellungen, Schürfwunden, Stichwunden. Das vorläufige Fazit der Justiz: Zwei auf freien Fuß entlassene Tatverdächtige. Es hat sich zwar ein Messer im Spiel befunden, aber es wurde kein gezielter Angriff durchgeführt.

Sao Paulo? Rio? Caracas? Medellin? Kapstadt? Beirut? Nein. Hamm. Ruhrgebiet. Nordrhein-Westfalen. Im Herzen Europas sind mittlerweile nicht nur Zivilisten Freiwild, sondern nun auch Polizisten in Zivil.

Die Bemühungen der Justiz, besagter Bedrohung Herr zu werden sind ebenso lächerlich wie die veröffentlichte Beschreibung des Angriffs. Stichwunden am Bauch. Jedoch keine gezielte Attacke mittels Messer.

Man wartet gespannt auf weitere kreative Erzählungen von Tathergängen: Zufälligerweise wurde das Opfer durch eine Kugel getroffen, welche durch eine Waffe abgefeuert wurde, die sich im Spiel des Handgemenges befand. Ein gezielter Schuss fand nicht statt.

Hätte folgendes Ereignis in Amerika oder Australien stattgefunden, wäre der Tathergang folgendermaßen zu beschreiben: Vier Polizisten in Zivil gelang es, zehn bis fünfzehn vorbestrafte Unruhestifter wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festzunehmen. Körperverletzungen, welche im Zuge der Festnahme zustande kamen, haben sich die Täter selbst zuzuschreiben.

Möglicherweise sollte Bolsonaro Merkel anrufen und ihr Ratschläge erteilen, wie man mit gesellschaftlichen Brandstiftern umgeht, bevor Merkel Bolsonaro anruft und ihm mitteilt, wie man mit Waldbränden umgeht.

[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/freiheitsfoo Lizenz: CC BY-SA 4.0]

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