USA planen mobile Kernreaktoren

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Nächste Energierevolution?

Laien sprechen von Taktik. Experten sprechen von Logistik. In diesem Sinne sind unter anderem die Bemühungen der amerikanischen Streitkräfte zu verstehen, welche nunmehr eine Ausschreibung für einen mobilen Kernreaktor gestartet haben. Die derzeit mächtigsten Streitkräfte verbrauchen 38 Millionen Liter Treibstoff. Am Tag.

Tom Clancy ließ eine seiner Romanfiguren im Zuge eines fiktiven Feldzuges der US-Armee folgenden Satz sagen: Die Versorgungsoffiziere brauchen schon massenweise Magentabletten.

Aus dem deutschen Feldzug Richtung Kaukasus im Jahre 1942 stammt die anekdotische Aussage eines Panzergenerals: Vor mir kein Feind. Hinter mir kein Nachschub. Nachsatz des Historikers: Ersteres hat sich geändert.

Die moderne Populärkultur vermittelt in Romanen und Filmen ein falsches Bild erfolgreicher Feldherren. Meist werden diese als die besten Schwertkämpfer, Reiter oder Schützen dargestellt.  Dieses Bild trügt. Der Verfasser dieser Zeilen kann sich noch an die Worte eines seiner Bundesheer-Ausbildner erinnern: Der Kommandant ist nicht derjenige, der am meisten schießt…

Napoleon beispielsweise soll ein schlechter Reiter und ein schlechter Schütze gewesen sein. Also gemeinhin gesagt: Ein schlechter Soldat. Jedoch würde niemand auf die Idee kommen zu behaupten, dass Napoleon ein schlechter Feldherr gewesen ist. Vielmehr hatte er die Topographie und die Logistik im Kopf. Für Romane und Filme nicht sonderlich aufregend, spannend oder kurzweilig. Aber für die historische Betrachtung essentiell.

Bereits in den ersten Jahrzehnten des Kalten Krieges versuchten die USA, mobile Kernreaktoren zu entwickeln. Die Kosten waren jedoch zu hoch. Technisch umsetzbar waren derartige Reaktoren lediglich für Flugzeugträger und U-Boote.

Mittlerweile hat der technologische Fortschritt es möglich gemacht, dass in nächster Zeit Kernreaktoren entwickelt werden, die per Zug, LKW oder Transportflugzeug bewegt werden können.

Vorangetrieben wurden diese Bemühungen durch eine Studie der US-Armee. Von 36.000 verwundeten oder gefallenen US-Soldaten entfielen über 18.000 auf Begleitschutz oder Trossmannschaften entlang der verwundbaren Nachschublinien.

Mit Hilfe mobiler Kernreaktoren könnte die Notwendigkeit des Ausmaßes derartiger Trosse verringert werden. Und somit auch die potentiellen Verluste. Dereinst wurde das Internet für die Streitkräfte der USA entwickelt. Möglicherweise steht die nächste Energierevolution wieder am Beginn einer militärischen Entwicklung…

[Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Department of Atomic Energy Lizenz: Government Open Data License India (GODL)]

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