Inmitten verschärfter Spannungen zwischen Iran und den USA schlugen nun auch mehrere Raketen nahe der US-Botschaft in der hoch gesicherten „Grünen Zone“ Bagdads ein. Die USA schickten daraufhin ein Atom-U-Boot in die Straße von Hormus.
Die irakische Hauptstadt Bagdad von mehreren Raketenangriffen erschüttert. Acht Raketen sind nahe der US-Botschaft in der hoch gesicherten „Grünen Zone“ sowie in Wohngebieten eingeschlagen. Der Angriff soll Schäden auf dem Gelände angerichtet haben, wie das irakische Militär und die US-Botschaft mitteilten.
Das irakische Militär erklärte, eine Gruppe Aufständischer habe acht Raketen abgefeuert. Die meisten Raketen trafen eine Wohnanlage und einen Sicherheitskontrollpunkt innerhalb der „Grünen Zone“, wo sie Gebäude und Autos beschädigten und einen irakischen Soldaten verletzten, hieß es in der Erklärung.
Die US-Botschaft reagierte auf den Anschlag und forderte alle irakischen Politiker und Regierungsführer auf, Schritte zu unternehmen, um solche Angriffe zu verhindern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. US-Außenminister Mike Pompeo meldete sich zu Wort und warf den von Iran unterstützten Milizen vor, in diese Raketenangriffe auf die US-Botschaft verwickelt zu sein.
Der Iran verurteilte mittlerweile die Angriffe auf die diplomatische Zone im Irak. Auf einer Pressekonferenz bezeichnete ein Sprecher des iranischen Außenministeriums, den Zeitpunkt des Angriffs allerdings als „fragwürdig„:
„Aber die Art und der Zeitpunkt dieses Angriffs sowie die vom US-Außenministerium veröffentliche Erklärung zeigen, dass der Angriff sehr fragwürdig ist. Der Zeitpunkt ist dubios. Und was noch wichtiger ist, es scheint, als ob sie zuvor eine Erklärung zur Veröffentlichung vorbereitet hätten. Und ich verurteile aufs Schärfste die Äußerungen des Außenministers des US-Regimes, der für seine Lügen und Betrügereien bekannt ist, sei es in seiner derzeitigen Funktion oder in seiner früheren Funktion als CIA-Direktor.“
Seit Oktober 2019 wurden im Irak Dutzende Raketen- und Bombenangriffe auf ausländische Botschaften, Truppen und Einrichtungen verübt. Die USA machten wiederholt pro-iranische Milizen wie die schiitische Hisbollah für die Anschläge verantwortlich. Seit der Ermordung des iranischen Generals Soleimani am 3. Januar 2020 ist die Lage weiter eskaliert. Der Anschlag führte die beiden Länder an den Rand eines Krieges. Pro-iranische Milizen im Irak hatten im Oktober zugesagt, die Attacken auf die US-Botschaft in Bagdad einzustellen. Washington hatte zuvor mit der Schließung der Botschaft gedroht, falls die Anschläge nicht aufhörten.
Inmitten der verschärften Spannungen mit dem Iran teilte die US-Marine am 21. Dezember mit, dass das Atom-U-Boot USS Georgia, begleitet von zwei weiteren US-Kriegsschiffen die Straße von Hormus passiert.
Die Durchquerung der Straße von Hormus durch die USS Georgia erfolgte an genau dem Tag, an dem die Vereinigten Staaten erklärten, sie seien „bereit zu reagieren“, falls der Iran einen Angriff zum ersten Jahrestag der Ermordung des iranischen Generals Qassem Soleimani startet. Der Verdacht, die USA hätten eine bereits vorbereitete Erklärung veröffentlicht, ist somit naheliegend. Man könnte meinen, der Raketenangriff auf die US-Botschaft sei inszeniert gewesen, um einen Grund für eine strategische Positionierung der US-Truppen vor der Grenze des Irans zu liefern. Das ganze Geschehen weist Ähnlichkeiten zu einer Theorie zum Angriff auf Pearl Harbor auf, bei dem die USA bewusst einen ihrer Stützpunkte angreifen ließen, um einen Grund für einen Kriegseintritt zu haben und Truppen loszuschicken.
[Autor: M.M. Bild: Wikipedia/ Lizenz: Gemeinfrei]