Autor: A.R. Bild: Wikipedia/Rdsmith4 Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Weltwirtschaft steht wieder einmalvor einer schwierigen Zeit im Jahr 2023: Die Preise im Immobiliensektor erholen sich, doch Inflation und Zinserhöhungen bleiben zumindest in der ersten Hälfte des Jahres im Fokus. Eine Rezession könnte auch noch später eintreten.
Der Inflationsdruck kommt hauptsächlich von den starken Arbeits- und Konsummärkten. Bisher ist unklar, ob die derzeitige geldpolitische Ausrichtung ausreicht, um die Inflation spürbar zu senken. Der Grund hierfür liegt im langsamen Übergang der Geldpolitik.
Eine Zinserhöhung zielt vor allem auf die Kreditvergabe ab, um so die Inflation zu bremsen. Die historische Zeitreihe der Federal Funds Rate und des Verbraucherkredits der Federal Reserve zeigt, dass die jährliche Veränderung der Fondssätze der jährlichen prozentualen Veränderung des Verbraucherkredits um zwei Jahre vorausgeht. Doch der Preis der Kreditvergabe wirkt sich nur auf die neuen Kredite aus, während alle anderen ausstehenden Kredite unberührt bleiben. Auf dem Hypothekenmarkt dauert es eine gewisse Zeit, bis Kredite vermehrt fällig werden, umlaufen und Wirkung zeigen. Die Geldmenge M2 nimmt zuerst ab, bevor die Kreditvergabe zunimmt. Warum die Zeitverzögerung bis zu zwei Jahren betragen kann, ist stark von der effektiven Laufzeit der Kreditvergabe abhängig.
Deshalb müssen Zentralbanken, die eine Inflation anstreben, zumindestens zwei Jahre im Voraus handeln. Die heutigen Zentralbanken, einschließlich der FED, handeln jedoch erst ein Jahr im voraus, nachdem sich die Inflation beschleunigt hat. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die Auswirkungen von Zinserhöhungen auf die Kreditvergabe unsicher sind. Die Beziehung zwischen Krediten und Preisen ist komplex, und einige Mechanismen sind nicht ausreichend absehbar.
Wenn die Zinssätze zu schnell angehoben werden, besteht die Gefahr der Übertreibung. Fakt ist, dass die Schwere einer Rezession niemals heruntergespielt werden sollte