Offiziell hat der ehemalige Staatschef seinen Sohn, König Felipe VI. informiert, dass er ins Exil gehen würde.
Es ist in der Geschichte nichts Ungewöhnliches, wenn Staatschefs ins Ausland ins Exil gehen. Staatliche Zwänge, wie drohende Umstürze, Machtwechsel und ähnliches können dafür den Ausschlag geben.
Im Falle des emeritierten Spanischen Königs ist das aber doch etwas anderes. Erstens hat er die Amtsgeschäfte schon längst an seinen Sohn übergeben, zum anderen ist der Auszug schon erfolgt und der EX-König meldet sich bereits aus dem Ausland und zum Dritten ist die Auswanderung ohne seine Frau, Ex-Königin Sofia erfolgt. Den Auskünften der Zeitung La Vanguardia zufolge ist er 82 jährige Bourbone derzeit in der Dominikanischen Republik und sieht sich nach einem endgültigen Verbleib um.
Das deutet natürlich darauf hin, dass die Ausreise nicht freiwillig erfolgt ist und in unmittelbarem Zusammenhang mit von ihm verursachten Korruptionsfällen steht. Bekanntlich ermittelt längst die spanische Justiz gegen ihn wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung und zu den aktenkundigen „alten Sachen“ kommen auch neue. So wird Juan Charlos beschuldigt, von den Saudis bereits 2008, als er noch König war, ein Bestechungsgeld von 100 Millionen US-Dollar angenommen zu haben. Ein spanisches Konsortium wurde damals mit dem Bau der saudischen Schnellbahnstrecke beauftragt.
In der offiziellen Erklärung für seinen Wechsel ins Ausland sagte Juan Carlos er wolle damit seinen regierenden Sohn Felipe entlasten. Dieser dürfte wohl ganz eindeutig hinter der erfolgten Aussiedelung stehen.
[Autor: W.T. Bild: Wikipedia/ Lizenz: CC BY-SA 2.5]